Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)
Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849
Der Krieg in Ungarn 1848—1849. 411 cadronen und 464 Geschützen. Bei der Colonne des GL. Grabbe II, befand sich, ausser der dazu gehörigen 6. Fussartillerie-Brigade, noch die Uhlanen-Brigade der 1. leichten Cavallerie-Division unter GM. Glotow, die zu dieser Brigade eingetheilte 1. leichte reitende Batterie mit 8 Geschützen und 6 Sotnien Kosaken. Bei der Haupt-Armee in Ungarn befand sich ferner die kaukasische irreguläre Cavallerie-Brigade, bestehend aus dem com- binirten kaukasischen Regiment und dem transkaukasischen Muhammedaner-Regimen t. Ausserdem stand das z ur Armee des FM.Fürsten von Warschau gehörende 1. Armee-Corps, General der Infanterie Sievers, in Bereitschaft. Endlich wurde noch ein Dragoner-Corps, 2 Divisionen mit 6 reitenden Batterien, unter GL. Schabelsky, als Reserve zusammengezogen. Eine Infanterie-Brigade des 5. Armee- Corps, 1 Regiment Lanciers, 1 Regiment Kosaken, 2 Fuss- und 1 reitende Batterie unter dem GL. Grottenbjelm, wurden nach der Bukowina detachirt, um der an der Grenze Siebenbürgens stehenden österreichischen Brigade des Obersten Urban als Reserve zu dienen. Der Rest dieses Corps, 25.000 Mann, unter dem General der Infanterie Lüders hatte in den südlichen Theil von Siebenbürgen einzurücken, wobei derselbe vom österreichischen Armee-Corps des FML. Clam-Gallas von der Walachei aus unterstützt werden sollte. Dembinski, der mit dem 9. ungarischen Corps ausserstande war, die russische Armee aufzuhalten, übergab das Armee-Commando am 17. Juni an Wisocki und begab sich nach Pest, wo er als Kossuth’s militärischer Rathgeber verblieb. Das Commando des 9. Armee-Corps wurde Dessewffy übertragen. Am 19. Juni stiess die Avantgarde des 2. russischen Corps zwischen Zboró und Bartfeld auf einen ungarischen Posten und warf diesen nach einem kurzen Gefechte zurück. Bei Somos nahm die ungarische Nachhut zu beiden Seiten des Tarcza-Flusses Stellung. Diese wurde von der russischen Avantgarde unter GM. Bogawut am 23. Juni angegriffen und der Gegner, welcher über 100 Mann verlor, über den Fluss gedrängt. G. d. C. Rüdiger war mit dem 3. Corps schon am 17. Juni bei Lublau eingetroffen. Am 19. Juni, auf dem Vormärsche gegen Palocsa, vertrieb er einen ungarischen Posten und rückte am 22. nach Kis-Szeben vor. Bei Siebenlinden versuchten 2000Ungarn am 22. Juni Widerstand Zboró. Bartfeld. Somos. Palocsa. Siebenlinden (Héthárs).