Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849

386 Der Krieg in Ungarn 1848—1849. Nenhäusel. Eperjes. Neudorf. Gran. vorgefunden. FML. Simunich erhielt den Befehl, die Festung wieder in Vertheidigungszustand zu setzen und eine angemessene Garnison daselbst zurückzulassen, mit dem Reste seiner Truppen aber nach Neuhäusel zu rücken und gemeinschaftlich mit der auf dem rechten Donau-Ufer stehenden Brigade Lederer die Cernirung von Komorn zu übernehmen. GM. Neustädter dagegen wurde an­gewiesen, mit grösster Beschleunigung über Neuhäusel nach Pár­kány zur Armee nach Pest zu marschiren. FML. Ramberg, der Komorn bisher beobachtet hatte, erhielt den Befehl, den Brigaden Götz und Jablonowski nachzueilen, deren Commando zu übernehmen und die Verfolgung Görgei’s mit aller Energie zu betreiben. Die Brigade GM. Neustädter traf am 6. Februar in Neuhäusel ein und war am 8. eben im Begriffe, sich zum Weitermarsche nach Párkány zu formiren, als eine aus Komorn ausgefallene starke feindliche Colonne unter Major Esterházy die Stadt an mehreren Stellen angriff. Drei kaiserliche Compagnien drängten die Gegner bald zurück und der Platz ward durch eine Escadron in wenigen Augenblicken von den feindlichen Abtheilungen gesäubert. Zwei Compagnien, welche GM. Neustädter in Eperjes an der Neu­häusler Donau zurückgelassen und FML. Simunich noch nicht abgelöst hatte, wurden am 7. Februar vom Feinde überfallen und bis auf 1 Officier und 40 Mann gefangengenommen. Oberst Horváth, welcher in Gran die Herstellung einer Schiffbrücke zu leiten hatte, erfuhr, dass sich in Karva ein feindlicher Emissär aufhalte. Um diesen aufzuheben, entsandte der Oberst am 4. Februar das mit einer Grenadier-Compagnie bemannte Dampfschiff »Hermine« nach Karva. Als das Schiff in die Höhe von Neudorf gelangte, wurde es vom linken Ufer aus Geschützen beschossen, zwei Mann ver­wundet und die Maschine so beschädigt, dass der Dampfer schleu­nigst umkehren musste. Am Vormittag des 5. Februar erschienen 4 Compagnien, V2 Escadron und 4 Geschütze der Komorner Besatzung vor der im Bau befindlichen Schiffbrücke zwischen Gran und Párkány, vertrieben durch einige Kanonenschüsse die daselbst beschäftigten Civilarbeiter und zogen sich hierauf wieder zurück. Diese Vorfälle, sowie die Beunruhigung eines weiten Landstriches durch die überaus thätige Besatzung von Komorn überhaupt, veranlassten das Armee-Commando, dem FML. Simunich aufzutragen, die Cernirung dieses Platzes in einer zweckmässigeren

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