Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849

Der Krieg in Ungarn 1848—1849. 379 1 Zug Reiterei und 2 Geschütze zur Unterstützung ab, welche am 3. Januar Morgens den Gegner daselbst angriüen und in die Flucht schlugen. Am folgenden Tage wurde der Dargo-Pass von den Kaiserlichen besetzt und verhauen. Als am 4. Januar gegen Mittag gemeldet wurde, dass die Streitkräfte des Generals Mészáros auf den Strassen von Miskolcz, Ida und Moldau im Anmarsche gegen Kasch au begriffen seien, nahm FML. Schlik sofort eine Stellung ausserhalb dieser Stadt. Sein Generalstabs-Chef, Major Gab- lenz, erhielt den Befehl, mit 4 Compagnien und 2 Geschützen den auf der Moldauer Strasse vordringenden Gegner links zu umgehen und ihn von seiner Rückzugslinie abzudrängen. Dieser Auftrag wurde mit solcher Geschicklichkeit vollzogen, dass Mészáros mit dem Verluste von 520 Gefangenen, 10 Geschützen und 1 Fahne den Rückzug antrat, welcher bald in eine regellose Flucht über­ging, obwohl der Sieger bei dem Mangel an Reiterei von der Ver­folgung absehen musste. Inzwischen hatte die Haupt-Armee ihren Vormarsch gegen Ofen fortgesetzt. Am 3. Januar rückte das 1. Armee-Corps von Mártonvásár gegen Tétény vor. In der Nähe dieses Ortes stiess die Avantgarde-Brigade Grammont auf eine Abtheilung Husaren, welche sich eilig zurückzog und, als kaiserliche Cürassiere der­selben nachjagten, prallten sie an überlegene feindliche Reitermassen und mussten ihrerseits zurückweichen. Nachdem die Kaiserlichen bedeutendere Kräfte in das Gefecht eingreifen Hessen, brachen die Ungarn dieses ab und retirirten nach der Position von Promontor. FML. Liechtenstein, der eben in Etyek eingetroffen war, rückte, angelockt durch das Geschützfeuer, schleunig gegen Tétény vor und veranlasste dadurch die Ungarn bis nach Ofen zurückzugehen. Das 2. Armee-Corps traf am 3. Januar in Bia ein und schob ein Bataillon nach Torbágy vor, während der Feldmarschall, die Di­vision Schwarzenberg und die Artillerie-Hauptreserve an diesem Tage nach Bicske gelangten. Am 5. Januar wurden Ofen und Pest von den Kaiserlichen ohne Widerstand besetzt. Sie sandten zur Verfolgung des Gegners sogleich Abtheilungen auf der Gyöngyösei- und Czegléder Strasse vor, von welchen mehr als 600 Gefangene gemacht wurden. Auch wurde in Erfahrung gebracht, dass der Gegner einen excentrischen Rückzug ausgeführt habe und Görgei mit dem Kern der ungarischen Streitkräfte gegen Waitzen, Perczel Kaschau Tétény.

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