Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849

374 Der Krieg in Ungarn 1848—1849. Jablonic. Nádas. Ausser den erwähnten drei Corps waren für die Operationen des FM. Windischgrätz noch disponibel: 1. Die bei Göding stehenden Truppen des FML. Simunich, bestehend aus 5 Bataillonen, 2 Escadronen und 12 Geschützen mit zusammen 4273 Mann Infanterie und 223 Reitern. 2. Bei Teschen, von Oberstlieutenant Frischeisen befehligt, 4 Compagnien, */2 Escadron und '/2 Raketen-Batterie mit zu­sammen 800 Mann Infanterie und 60 Pferden. 3. Die Division des FML. Schlik, welche sich in der Gegend von Dukla concentrirte und aus 8 Bataillonen, 6 Escadronen und 27 Geschützen mit zusammen 7134 Mann Infanterie und 751 Reitern bestand. Endlich konnte auf die baldige Mitwirkung der auf der Mur- Insel in der Aufstellung begriffenen Truppen in der Stärke von 5442 Mann Infanterie und 973 Reitern unter FZM. Nugent ge­rechnet werden, während eine Cooperation der in den übrigen Gebieten der Monarchie befindlichen Streitkräfte fraglich erschien. Zur vorläufigen Bewachung der Grenze von Nieder-Oesterreich wurden ein Theil des I. Corps und die Cavallerie-Division Liechten­stein an die Leitha und vom II. Corps die Brigaden Wyss nach Angern, und Jablonowski nach Schlosshof und Marchegg an die March disponirt. Das Artillerie-Depot auf dem Steinfelde bei Wiener-Neustadt sicherte Oberst Horváth mit 8 Compagnien und 2 Escadronen. Zwischen diesen, längs der Grenze vertheilten Truppen und den Ungarn kam es im Laufe des Monats November zu zahlreichen, jedoch bedeutungslosen Plänkeleien. Auf Befehl des FM. Windischgrätz rückte FML. Simunich am 10. November wieder nach Senitz und Jablonic vor und bestand daselbst am 12., 23. und 29. November mehrere kleine Gefechte mit den in vortheil- haften Stellungen befindlichen Gegnern. Am 14. December marschirte FML. Simunich mit den Bri­gaden Lobkowitz und Sossay, welche auf 64/e Bataillone, 4 Es­cadronen und 18 Geschütze verstärkt worden waren, von Jablonic gegen Nádas, von wo er die ungarische Brigade Ordódy vertrieb und den wichtigen, in der Nähe befindlichen Pass forcirte. Ende November waren die ungarischen Streitkräfte in fol­gender Weise vertheilt gewesen: 1. Obere Donau-Armee, unter dem Oberbefehlshaber General Arthur Görgei, 30.000 Mann.

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