Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Die Repressalien-Gefechte an der croatisch-türkischen Grenze 1831-1845

354 Die Repressalien-Gefechte an der croat.-türk. Grenze von 1831—1845. Izacic. Túrija. Podzvizd. in der Nacht auf den 10. Juni 1836 zu Schulden kommen Hessen, veranlasste den Cordons-Obercommandanten GM. Baron Waldstätten die Cordonstruppen ansehnlich zu verstärken. Unter dem Schutze einer starken Plänklerkette begann er, den linken Flügel etwas versagt, am frühen Morgen des 2. Juli 1836 den Vormarsch und stand bald nach Tagesanbruch mit dem Centrum und dem rechten Flügel vor Izacic. Während die Plänkler und mehrere Raketen­würfe die türkische Schützenlinie zum Zurückgehen zwangen, stürmten vorgezogene Abtheilungen des Centrums ein Haus um das andere und legten schliesslich den Ort in Asche. Die zur Deckung der linken Flanke detachirten drei Otocaner-Compagnien trieben die aus Mutnik und Peci zum Succurse herbeieilenden Türken zurück und verbrannten bei deren Verfolgung die zwei Dörfer Mala Peca und Masnovic. Das Gros des Feindes suchte sich vor dem Dorfe Túrija wieder zu sammeln und Widerstand zu leisten, wurde aber von den Verfolgern umringt und nach einem einstündigen, erbitterten Kampfe zersprengt und die Türken flüchteten in einzelnen Haufen gegen Bihac. Die österreichischen Truppen, welche an diesem Tage mehr als 400 Häuser niederbrannten, verloren 140, die Türken über 500 Mann. Diese Züchtigung, welche allerdings empfindlicher gewesen, als alle früheren, erreichte den beabsichtigten Zweck insofern, als durch neun Jahre kein Anlass zur Uebung von Repressalien im grösseren Massstabe mehr eintrat. Erst gegen Ende des Jahres 1844 kamen wieder zwei Ermordungen von Grenzern vor und der Capitän von Travnik unterliess, wie gewöhnlich in derlei Fällen, die Justificirung des Schuldigen. Als am 5. Juli 1845 ein Grenzer des 1. Banal-Regimentes auf österreichischem Boden von mehreren Türken aus Podzvizd meuchlerisch erschossen wurde, beorderte der Regiments-Commandant, Obrist Baron Jellachich, 8 Feld- und 6 Reserve-Compagnien, dann 90 Serezaner mit einem Geschütz, zur Vorrückung an die Grenze. Er Hess bei Paunovac eine Brücke über die Glina schlagen, und die Truppen in den ersten Morgen­stunden des 10. Juli in drei Colonnen den Marsch gegen Podz­vizd antreten. Um 6 Uhr Morgens gelangte das Gros, welches schon unterwegs wiederholte Schützengefechte bestanden hatte, nach Podzvizd, erstürmte Haus um Haus und zerstörte die Ort-

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