Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Feldzug in Croatien und Dalmatien 1813 und 1814

348 Der Feldzug in Croatien und Dalmatien 1813 und 1814. Klissa. Ragusa und Cattaro in Besitz zu nehmen. In der Stadt Ragusa befand sich noch eine französische Besatzung und die Bewohner der Umgebung, beeinflusst und geführt von ehemaligen Patriciern, beabsichtigten die Wiederherstellung der Republik. Aus den Bocche di Cattaro waren die Franzosen bereits abgezogen und die Briten hatten sowohl Cattaro als auch die vielen Forts besetzt, jedoch bald wieder geräumt und das ganze Gebiet dem Vladika Peter Petrovitsch von Montenegro überlassen. Dieser war mit mehreren Tausend Montenegrinern nach Cattaro und den umliegenden Plätzen gekommen und plünderte jene Ortschaften, welche als österreichisch gesinnt bekannt waren. Obrist Danese ging mit zwei Compagnien und einer halben Escadron nach Spalato voraus, um mit Unterstützung der dortigen Bewohner die Forts Klissa und Torre di Norin einzuschliessen. Das erstere capitulirte bereits am 26. December. Milutinovich, der am 24. December in Spalato ankam, liess den Obristen Danese daselbst zurück und brach, nachdem er den Befehlshaber des britischen Geschwaders eingeladen hatte, sich im Hafen von Gra- vosa einzufinden, mit 7'/2 Compagnien auf dem Landwege gegen Ragusa auf. Erst in Gradac vermochte der General seine Truppen einzuschiffen, während er selbst ein Ruderboot bestieg und mit demselben am 2. Januar 1814 in Gravosa landete. An den beiden folgenden Tagen langten auch seine Truppen, durch zwei über­getretene Sluiner-Compagnien verstärkt, daselbst an. In dem Gebiete von Ragusa war mittlerweile die französische Verfassung beseitigt und eine provisorische Regierung eingesetzt worden, welche die Republik als wieder hergestellt erklärte, ln der Stadt selbst befehligte der französische General Montrichard, während vor derselben der britische Capitän Löven mit Marine­truppen und einer Schaar bewaffneter, republikanisch gesinnter Insurgenten, welche der Graf Caboga und andere Patricier befeh­ligten, lagerte. Milutinovich forderte die Insurgenten auf, entweder in österreichischen Sold zu treten oder auseinander zu gehen, erhielt jedoch eine abschlägige Antwort. Der General, wegen seiner geringen Streitkräfte und Angriffsmittel ausser Stande, vor Ragusa etwas zu unternehmen, erhielt am 5. Januar von dem britischen Fregatten-Capitän Hoste die Nachricht, dass der Vladika von Mon­tenegro bei dem russischen Kaiser sich eifrig um die Besitznahme

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