Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)
Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Die Occupation Bosniens und der Hercegovina durch k. k. Truppen im Jahre 1878
durch die k. k. Truppen im Jahre 1878. 571 von Doboj zu verdrängen, aber trotz blutiger Abweisung immer wieder erneuerte und schliesslich auf beiden Ufern der Bosna und Spreca bedeutende Streitkräfte in Verwendung brachte, kann auch die von seinen Schaaren erlittene Einbusse keine unbeträchtliche gewesen sein. Während die Sicherung der Operationslinie im Bosna-Thale zu den Kämpfen bei Doboj geführt hatte, machte die stete Bedrohung der Strasse nach Travnik Unternehmungen im nordwestlichen Bosnien nothwendig, welche die blutigsten Zusammenstösse in der ganzen Occupation nach sich zogen. Nachdem das Stations-Commando von Banjaluka die Ueber- zeugung gewonnen hatte, dass der Hauptsitz der die »Kraina« umfassenden Insurrection sich in dem westlicli der Strasse Banjaluka—- Travnik gelegenen Kljuc befinde, war GM. Sametz unmittelbar nach der Niederwerfung des Aufstandes in Banjaluka entschlossen, Kljuc ohne Zögern angreifen zu lassen. Die zur Durchführung dieser Action bestimmten, in Bezug auf ihre Stärke allerdings ganz unzureichenden Abtheilungen — 6 Compagnien und 4 Gebirgs- Geschütze — sammelten sich am 22. und 23. August in Han Cad- javica und setzten sich am 24. gegen Kljuc in Bewegung. Sie stiessen östlich von Velecevo auf die Insurgenten, die, wie es sich alsbald herausstellte, beiderseits der Strasse sowohl, als auf den Höhen jenseits der Sana in grosser Zahl postirt waren und der Vorrückung der Kaiserlichen ernsten und hartnäckigen Widerstand entgegensetzten. Wenngleich dieser an mehreren Stellen gebrochen wurde und die Truppen im Laufe des Tages allmählich Boden gewannen, so konnte sich der Commandant des Detachements, Major v. Catinelli, doch nicht der Erkenntniss verschliessen, dass an ein definitives Vertreiben des übermächtigen Gegners nicht zu denken sei. Er liess das Gefecht daher nach Einbruch der Dunkelheit abbrechen und führte die Abtheilungen nach Han Cadjavica zurück, wo dieselben nach Mitternacht mit einem Verluste von 3 Todten, 19 Verwundeten und 1 Vermissten eintrafen. Die Wiederholung des Angriffes wurde von dem Commando der 7. Infanterie-Truppen-Division in Travnik ebenso wie vom Armee-Commando in Sarajevo bis zum Eintreffen ausgiebiger Verstärkungen auf dem Kriegsschauplätze untersagt und gelangte Veleöevo