Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849

436 Der Krieg in Ungarn 1848—1849. Vilova. Vilova. Mossorin. genöthigt. Der Gegner beabsichtigte, die Stellung des Banns zwischen Karlowitz und Kamenitz anzugreifen, wurde aber durch einen Be­fehl der ungarischen Regierung daran gehindert und beschränkte sich in der Nacht vom 20. auf den 21. Juli auf ein zweistündiges, ganz wirkungsloses, Geschützfeuer gegen den linken Flügel der Cernirungs-Truppen. Am 19. Juli unternahm Guyon mit 4 Ba­taillonen, 4 Escadronen und 2 Batterien eine Reeognoscirung gegen Vilova, ging aber nach einer wenig erfolgreichen, zweieinhalb­stündigen Kanonade wieder nach Szent-Iván zurück. Am 23. Juli erschienen schon um 3 Uhr Morgens 3 Bataillone, 4 Escadronen und 12 Geschütze abermals vor Vilova und eröffneten ein hef­tiges Feuer, das Oberst Lang nur in Pausen erwidern liess, worauf der Gegner wieder nach Szent-Iván abzog. Um die gleiche Zeit traf Guyon mit 8 Bataillonen, 3 Escadronen und 4 Batterien vor Mossorin ein, formirte seine Angriffs-Colonnen und führte sie persönlich vor. Ungefähr 600 Schritte vor der Stellung der Kaiser­lichen mussten sich, durch den Sumpf genöthigt, die Colonnen der Ungarn in eine grössere vereinen. Knicanin hatte diesen Moment abgewartet, liess das Feuer jetzt aus allen Batterien er­öffnen und überschüttete den Gegner mit einem so dichten Hagel von Geschossen, dass dessen zusammengedrängte Truppen in regel­loser Flucht auseinander liefen, wobei im wüsten Gedränge oder im Sumpfe viele Fliehende umkamen. Um Y22 Uhr Mittags unter­nahm Guyon den zweiten Hauptangriff auf Mossorin, zu welchem ihm nicht weniger als 15 Bataillone, 5 Escadronen und 6 Batterien zur Verfügung standen. Gewitzigt durch die am Morgen gemachten Erfahrungen und in der Voraussetzung, dass in der heissen Jahres­zeit die Sümpfe das Durchkommen einzelner Leute gestatten würden, liess Guyon 6 Bataillone, deren weitgeöffnete Glieder in grossen Intervallen hinter einander aufgestellt wurden, zum Sturme Vor­gehen, der mit der grössten Bravour ausgeführt ward. Knicanin sah sich durch diese Dispositionen des Gegners genöthigt, seine Stellung in einer Weise auszudehnen, die zu der Anzahl seiner Streitkräfte in gar keinem Verhältnisse stand. Dennoch gelang es ihm zwei Angriffe entschieden abzuweisen. Um 5 Uhr Abends gingen die Ungarn zu einem dritten Sturme vor. Ungeachtet des mörderischen Feuers, welches Knicanin unterhielt, gelang es einer feindlichen Abtheilung an den Abhängen des Plateaus sich fest-

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