Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849

418 Der Krieg in Ungarn 1848—1849. Szöreg. Szent-Ivány. Deszk. Zomborfalva. Magyar­Kanizsa. Zenta. ein lebhaftes Gefecht, in welchem die an Zahl überlegene ser­bische Artillerie die ungarischen Geschütze bald zum Schweigen brachte, Oberstlieutenant Gál, der ungarische Befehlshaber, musste seine Truppen zurückziehen, worauf die Serben stärkere Abthei­lungen und drei Geschütze über die schmale Brücke eines Wasser­grabens unvorsichtig Vorgehen Hessen. Die Ungarn erneuerten nun den Angriff, bemächtigten sich der drei Kanonen und trieben die Serben in regellose Flucht, die erst bei Nemes-Militics endete. Mittlerweile war Perczel angewiesen worden, das Commando des 4. Armee-Corps von Hadik zu übernehmen und die Operationen zum Entsätze von Peterwardein zu beginnen. Am 22. März eröff- nete das Armee-Corps die Offensive. Perczel führte eine Division gegen Szöreg, das 4000 Serben mit 12 Geschützen besetzt hielten, und dirigirte eine Umgehungs-Colonne gegen Szent-Jvány. Nach einem vierstündigen Gefechte wurde der letztere Ort genommen, worauf die Serben, auch in Szöreg heftig gedrängt, gegen Béba und Török-Kanizsa retirirten. Eine Abtheilung derselben suchte sich zwar in Deszk zu halten, wurde aber nach einem kurzen Gefechte daraus vertrieben. An demselben Tage ging die ungarische Besatzung von Makó über die Maros, zersprengte bei Zomborfalva eine serbi­sche Schaar und nahm 150 Mann derselben gefangen. Eine von Horgos vorrückende Colonne eroberte ohne besondere Schwierigkeit Magyar-Kanizsa und trieb die Serben auf das linke Theiss-Ufer zurück. Weit mehr Blut und Mühe erforderte der Kampf um Zenta, welches eine am 22. März von Theresiopel entsendete Truppen-Abtheilung erst nach langem und heftigem Widerstande der serbischen Besatzung bezwingen konnte. Am 23.März marschirte Perczel nach Csantavér, wo er sein Corps concentrirte, und rückte am 25. März nach Szeghegy, wo seine Avantgarde bereits auf eine von der Besatzung von Peterwardein entsendete Husaren-Abtheilung stiess. Beim Ueberschreiten des Franzens-Canals fand er nur geringen Widerstand, da die Serben, überrascht durch das schnelle Vordringen ihrer Gegner, nicht Zeit gefunden hatten, die Haupt-Uebergangspuncte bei Kula und Ver- bász entsprechend zu besetzen. Perczel marschirte am 27. März bis Kis-Kér, Hess dort das Gros seines Corps ein Lager beziehen und eilte mit 2 Compagnien, 2 Escadronen und einer Batterie

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