Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 6. (Neue Folge, 1892)

Major von Duncker: Militärische und politische Actenstücke zur Geschichte des ersten schlesischen Krieges 1741 (Schluss)

304 Du ne kér. Sie denselben so sehr beschleunigen sollen, als Sie erachten werden, es thun zu können ohne die Truppen zu ruiniren und aus diesem Grunde marschiren Sie wo möglich colonnenweise. Es würde viel­leicht auch gut sein, wenn Sie um vorauszumarschiren eine Tete aus den Husaren-Reghnentern und irgend einem Cavallerie- Regimente formirten, denn es scheint, dass der Feind sich mehr eilt, vermuthlich auf das Gerücht hin, dass sie marschieren, denn er steht schon gegen Krems, von wo ich fürchte, dass er die Donau passire, um nach Mähren zu rücken, obwohl ich darüber noch keine sicheren Nachrichten habe. Es ist auch noch ein Corps, welches schon bis Perschling vorgerückt ist, *) welches 8000 Mann stark sein soll, aber ich glaube, dass es nicht 4000 haben wird, das meiste scheint Cavallerie und sie müssen für ihren Unterhalt bedacht sein, deshalb erachte ich immer, dass sie nach Böhmen gehen werden. Es ist entschieden, dass ich an die Spitze Ihrer Armee trete, da ich also wünsche, dass Sie dabei die genügende Artillerie babén, um feste Orte zu nehmen, wünsche ich, dass Sie Dispo­sitionen mit dem Obristen Feuerstein* 2) treffen, um zu sehen, woher diese, wie auch die Requisiten zu nehmen ist. Ich sende zu diesem Zwecke an General Fischer3) die Befehle. Das, was Sie an Bespannungen notliwendig erachten werden, müssen Sie, wie ich glaube, Zusehen sich zu helfen mit der grösstmöglichen Höflichkeit. Denn es ist eine absolute Nothwendigkeit, dass wir mehrerer Artillerie und auch schwerer bedürfen werden, mögen nun die Feinde hingehen, wohin sie wollen. Ich werde hier Zu­sehen, dass man Ihnen bezüglich dieser Artillerie wird helfen können und werde es Ihnen wissen lassen. Das Lobkowitz'sche Corps hat Befehl, sich mit Ihnen zu vereinigen, was eine recht beträchtliche Verstärkung bilden wird und ich werde sehen, dass die Recruten, welche man den Regi­mentern Seckendorf und Wallis gegeben hat, vertheilt werden, wie dies stets die Absicht gewesen; sie können in dieser Be­ziehung über die Recruten disponiren, welche in Prag sind, jedoch 1) An der Poststrasse St. Pölten-Wien, i Meilen von der Residenz entfernt. 2) Commandant der Artillerie bei Neipperg’s Armee. 8) GFWM. Franz v. Fischer, Artillerie-Commandant in Prag.

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