Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 6. (Neue Folge, 1892)

Major von Duncker: Militärische und politische Actenstücke zur Geschichte des ersten schlesischen Krieges 1741 (Schluss)

hiesigen Kriegs-Corpo ans diesen Gegenden hinweg zu ziehen und dem Feind das Land nach seiner Willkür und Belieben zu über­lassen, oder aber die feindliche Armee, die sich nun an einem vortheilliaften Ort setzen, und mich, versehen wie sie mit Allem ist, ausdauern könnte, coüte qu’il coute anzugreifen, und es auf den Ausschlag einer Affaire ankommen zu lassen, wobei zwar mein Aeusserstes thun würde, gleichwohl aber für den Success nicht repondiren könnte. Wäre es an dem und an der Zeit, dass E. k. M. Allergnädigst meinem Commando anvertraute Truppen hier zu Land die Quartiere beziehen könnten, so würde der Subsistenz willen für Mann und Pferde auf einige Zeit nicht so sehr bekümmert sein, weil schon noch hin und wieder in den oberschlesisehen Fürstenthümern die Erforderniss auf einige Zeit, wie gedacht, aufgebracht werden dürfte. In dieser Situation aber ist es eine Unmöglichkeit, hiesiges Corpo leben zu machen, wann nicht ohne Anstand auf die bereits verschiedentlich an Händen zu geben erkühnte Art hinlängliche Aushilfe geschieht; allermassen, wie schon erwähnt, auf die ober­schlesischen Fürstenthümer, so lang der Feind im Feld steht, zum Theil aus Furcht, theils aber aus angewöhnter Nachlässigkeit oder Particularabsichten der Schlesier, wie es der FML. Graf v. Browne, wie hoffe, genugsam allerunterthänigst erklärt haben wird, hierin- falls bei fürwaltender Beschaffenheit fast kein Conto zu machen ist. E. k. Majestät muss nun, meines allerunterthänigsten Dafürhaltens, am besten bekannt sein, wozu Allerhöchst Deroselben Dienst und Interesse bei jetzmahligen Umständen erfordert, dass hiesiges Kriegs - Corpo angewendet werde; wird solchemnach nicht schwer fallen, mir hierin Dasjenige zur Richtschnur zu geben, so zu vor­besagtem Ende derzeit das Auslänglichste zu sein, erachtet werden möchte, anmit aber wäre keinerdings zu säumen, sondern auf das allerfördersamste sich zu erklären und mir zu befehlen, weil es um obberührter Ursachen willen, und, in Ansehung des Königs von Preussen unbeständigen Humors, hauptsächlich auf die Zeit ankommt und derselbe je länger es ansteht, je höher die Saiten, der bisherigen Erfahrenheit nach, spannen würde. Fände das Accommodement mit dem Könige von Preussen auf die (im Schreiben Goltz’) entworfene Art statt, die vielleicht Bedenken erwecken könnte, ich aber, weilen kein Minister bin,

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