Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 6. (Neue Folge, 1892)

Major von Duncker: Militärische und politische Actenstücke zur Geschichte des ersten schlesischen Krieges 1741 (Schluss)

260 Duncker. unterfange, sondern nur so viel gesagt haben will, mich über Das­jenige, so Allerhöchstdieselbe hierin tliun wollten, müssten oder könnten, je eher je besser mit Bestand zu belehren, denn jemehr man mit dem König von Preussen financiret, je mehrere Be­schwerlichkeiten in seinen Forderungen sich äussern, und desto weniger von ihm zu erhalten sein dürfte.“1) Den Grossherzog hat der Marschall speciell noch die Antwort beschleunigen zu lassen, inzwischen werde er auf seiner Hut sein, und nichts unternehmen, als wozu die Notliwendigkeit und die Ehre ihn verpflichten würden. Schliesslich ersuchte er noch um Befehl, was er mit dem Briefe des Grossherzogs an den König von Preussen thun solle, den er gegenwärtig demselben nicht zu­stellen könne.1 2) Am 29. September recognoscirten die Oesterreicher das preussische Lager und Graf Neipperg bestimmte, für den Fall des weiteren Yorrückens der Preussen, die Position hei Procken- dorf zum Aufmarsch der Armee. Ein starkes preussisches Detache­ment stiess am Nachmittage dieses Tages auf die östereichischen Vorposten, drängte diese zuerst auch zurück, wurde dann aber mit Verlust zurückgetrieben. Abends ward ein preussischer Lieutenant mit 42 gefangen Husaren und Uhlanen nebst etlichen 30 Beutepferden eingehracht.3) Am 1. October kam die Antwort des Obersten von Goltz auf Hyndford’s letzten Brief vom 29. (s. pag. 258.) FM. Graf Neipperg übernahm das Schreiben von dem aus dem preussischen Lager zurückkehrenden Trompeter, eröffnete es, Hynford’s Wunsch ent­sprechend sogleich, und sendete nach genommener Abschrift dasselbe dann an den Gesandten nach Neisse. Goltz schrieb: Der König werde sich bis zur Rückkehr der Couriere aus Pressburg gedulden. Laute der Bescheid günstig, so werde Goltz nach Neisse kommen mit einem Entwurf, der enthalten solle: 1) FM. Gf. Neipperg an die Königin. Oppersdorf, 29. Sept. 1741 (um Mitternacht). H. H. u. St.-A. Friedens-Acten, Fase. 23. Original. 2) K.-A., Schlesien 1741; Fase. IX, 59. Original französisch und eigen­händig. 3) K.-A., Lutsch’ Tagebuch. Vergl. auch „Sammlung ungedr. Nach­richten“ I, pag. 69.

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