Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 5. (Neue Folge, 1891)

Hauptmann Alexich: Die freiwilligen Aufgebote aus den Ländern der ungarischen Krone 1741 und 1742. II. Die Pressburger Landtagsbeschlüsse und die allgemeine Insurrection in Ungarn 1741/42 (Schluss)

Während als ungarisches Aufgebot die National-Husaren- Regimenter Beleznay, Halász, Esterházy, sowie die Jazygier und Kunianier nebst den kleinen Aufgeboten der Husaren des Adels im Laufe des Sommers 1741 nach und nach bei der Armee der Königin Maria Theresia in Schlesien erschienen, ohne bei ihrer geringen Anzahl eine nennenswerthe Unterstützung gewähren zu können, hatten die Verhandlungen der Königin und ihrer Regierung mit dem am 21. Januar 1741 einberufenen, am 18. Mai in Pressburg eröffneten ungarischen Landtage begonnen. Die schweren Bedrängnisse welche der Angriff Preussens, Bayerns und Frankreichs über das habsburgische Erbe gebracht, die drängende Nothwendigkeit, den übermächtigen Feinden Armeen entgegenzustellen, die doch erst geschaffen werden mussten, während der Feind schon längst die Grenzen überschritten hatte, die schwere Aufgabe, in die chaotische Verwirrung Ordnung und Zu­sammenhang zu bringen, das Alles würde Veranlassung genug gewesen sein, um die Regierung zu jedem billigen und vielleicht selbst unbilligen Zugeständniss geneigt zu machen. Maria Theresia aber hatte sich von Anfang an weit über diesen Standpunct er­hoben. Sie hatte Vertrauen zu Ungarn und sie rechnete darauf, dort Vertrauen zu finden. Sie bedurfte der Hilfe ihrer Völker, aber sie war auch gewillt, den Wünschen derselben gerecht zu werden, soweit sie es vermochte und das grosse Staatsinteresse es möglich machte, nicht als politischer Marktpreis für die verlangten Gegenleistungen, sondern aus königlichem Herzen, als Herrscher­pflicht, wie sie die Vertheidigung ihrer Rechte als eine heilige Pflicht ihrer Völker ansehen mochte. Die Besorgniss der Wiener Staatsmänner, dass der ungarische Landtag übertriebene Forderungen, dass er die Kraft des Volkes

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