Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 4. (Neue Folge, 1889)
Die Heere des Kaisers und der französischen Revolution im Beginn des Jahres 1792. Als Einleitung zur Schilderung der Kriege Oesterreichs gegen die französische Revolution. Mit Benützung der Vorstudien zu dem in Bearbeitung befindlichen historischen Werke über Erzherzog Carl von Oberstlieutenant M. E. von Angeli
Die Heere des Kaisers und der französischen Revolution 1792. 35 abtheilungen geschieden: die Feld-Artillerie, die Garnisons-Artillerie (Artillerie-Districte), das Personale für das Zeugswesen (Zeugs- Artillerie) und die Pulver- und Salniter-Erzeugung. Eine bemerkenswerthe Neuerung war die 1786 erfolgte Errichtung des Bombardier-Corps, einer vorzüglichen Pflanzschule der Artillerie. Dieses Corps zählte 740 Mann in vier Compagnien und wurde aus den bildungsfähigsten Unterofflcieren der Artillerie- Regimenter zusammengesetzt. Das bis 1772 bestandene und in diesem Jahre aufgelöste Artillerie-Füsilier-Bataillon wurde 1790 neuerdings, sechs Compagnien stark, errichtet; es wurde als Geschützbedeckung und erforderlichen Falles auch als Geschützbedienung verwendet. Im Jahre 1792 zählte jedes der drei Artillerie-Regimenter 18 Compagnien mit einem Gesammtstande von 9282 Mann, ungerechnet des Bombardier-Corps und des 953 Mann starken Artillerie-Füsilier-Bataillons. Die 13 Garnisons-Artillerie-Districte hatten ein Personale von 2166, das Artillerie-Feld-Zeugamt ein solches von 270 Mann einschliesslich des Stabes und der Officiere. Das Geschütz-Materiale tkeilte sich in das Belagerungs- und Festungs-Geschütz, dann das Feld-GeschützJ Zu ersterer Kategorie gehörten die 24- und 12pfündigen metallenen (Geschtitzbronce-) dann die 12- und öpfündigen eisernen Kanonen. Ferner die 100-, 60-, 30- und lOpfündigen metallenen Bomben-Böller, die öOpfündigen eisernen Stein-Böller und die 6pftindigen eisernen Coehorn’schen Granaten-Böller. Die Feld-Artillerie umfasste: a) das Linien-Geschütz, i) das Reserve-Geschütz, c) das Cavallerie-Geschtitz, d) die leichte Artillerie-Reserve, e) die schwere Artillerie-Reserve. Die Ausrüstung und Wirkungsweise der Geschütze der Feld- Artillerie ist aus folgender Tabelle ersichtlich: 3*