Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs 3. (Neue Folge, 1889)
Oberst von Wetzer: Der Feldzug am Ober-Rhein 1638 und die Belagerung von Breisach. Beiträge zur Geschichte des dreissigjährigen Krieges (Schluss)
Der Feldzug am Ober-Rhein 1638. 73 Ordnung näher herzu an die occupirte Schanze und Insel, da sie ganz sicher ohne Verletzung einiges Mannes stehen können, rücken, die andern frischen Völker schicken und die abgematteten an ihrer Statt abführen lassen, so wollen wir mit der Hülfe Gottes nicht allein die eine wieder verlorene Schanze einnehmen, sondern auch hoffentlich weiteren Progress thun. Der Feind sei in Flucht, in Schrecken und in höchster Confusion, und weil mich die kurbayerischen Völker, als der ich neulich zu ihnen gekommen, nicht kenneten, also wolle er mir den GWM. Schnetter zu assistiren schicken. Hierauf habe ich zur Antwort bekommen, ob ich denn wollt’ alle Regimenter zu Schanden machen, es wäre ja einmal unmöglich, dem Feind etwas abzugewinnen und den Schnetter könne er von der battaglie nicht entrathen. Ich hinwiederum gesagt, das Volk gehöre dem Röm. Kaiser, ob der Schaden an alle oder nur an etliche Regimenter geschehe, es sei gleich eins und wann ich mir ein einiges kais. Regiment zurückgehalten hätte, so wollte ich noch einmal ansetzen, so habe er sich ja auch nicht zu besorgen, dass der Feind ausfallen werde, sintemalen wir an Reitern fast dreimal stärker als er, und sie genug bastant wären, das Feld zu versichern, hergegen wir mit allem Fussvolk, ohne einige Gefahr, aus dem Felde geschlagen zu werden, den Feind angreifen könnten; es haben weder diese, noch andere gethane persuasion es nichts gefruchtet, sondern ist man also stehen geblieben und des Feinds eine Schanze, sowohl auch die Insel, zwischen beiden seinen Brücken, wir innen behalten.« Jeden Augenblick musste der Gegenstoss vom schwedisch- französischen Lager her erwartet werden, Obrist von Marschall mit seinen Stabs-Officieren mühte sich vergebens ab, die Mannschaften zu sammeln und zur ordentlichen Besetzung der Schanze zu bringen, der Obrist eilte selbst auf die Brücke, um die darüber hinstürmenden Soldaten zurückzuhalten, ein Hauptmann sollte mit seinen Leuten jenseits die Brücke abschliessen, Niemanden mehr das andere Ufer betreten lassen, ein Lieutenant mit 50 Mann wurde gegen die Brücke bei Hochstetten, von wo der feindliche Gegenstoss zu erwarten war, zur Recognoscirung gesendet. Es gelang die Brücke zu sperren, aber nun drängten die erhitzten Soldaten vorwärts die Au hinab gegen Herzog Bernhards 315