Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs 3. (Neue Folge, 1889)

Oberst von Wetzer: Der Feldzug am Ober-Rhein 1638 und die Belagerung von Breisach. Beiträge zur Geschichte des dreissigjährigen Krieges (Schluss)

Der Feldzug1 am Ober-Rhein 163S. 11 dem Feinde vorgegangen und wohin selbiges gerathen, so haben wir alsobald Verordnung bei eigenen Courieren an unterschiedliche Regimenter gethan, dass dieselben mit der Hilfe Gottes ehestens davon zum wenigsten, wie Wir verhoffen, auf zwölftausend Mann effective erscheinen werden, dabei dann auch zugleich mit dem Proviantwesen von Uns versehen wird.« ') Mit ungebeugter Kraft nahm Ferdinand III. das Werk wieder auf, Götz wurde angewiesen, mit »zusammengesetztem Rath und That« mit Savelli unter allen Umständen Breisach »etwa durch möglichstes Stratagema einen Proviantvorrath« zu verschaffen. Die von Wittenweyer zurückgebrachten Truppen sollten bis zum Eintreffen der Verstärkungen in geeigneter Weise gesichert anf- gestellt werden, die fränkischen und schwäbischen Kreis-Stände wurden um Beistellung der erforderlichen Transportpferde, der Churfürst von Bayern zur Lieferung der Geschütze für das neu zusammengestellte Corps angegangen. Kur die Zeit musste gewonnen werden, um dieses neue Entsatzheer zu sammeln, und um sie zu gewinnen, wandte sich der Kaiser immer wieder an den Festungs-Commandanten Reinach, um aufs Keiie seine Ausdauer und Standhaftigkeit in Anspruch zu nehmen. Am 22. August erging ein Befehlschreiben des Kaisers aus Prag an Reinach,2) worin die Sammlung der neuen Entsatz-Armee mit 12.000 Mann, gleichfalls in Aussicht gestellt wird. »Also bleibt Dir hiemit ferner unverhalten, dass der meiste Theil solcher Völker allbereits in dem Zug begriffen und hoffentlich gar in Kurzem in die obern Reichskreise anlangen und Dir nächst göttlichem Beistand Luft machen werden.« Es wurde das Einlangen von Geldwechseln zugesagt, »und neuerlich hierauf befehlend, dass Du die Dir anver­traute Festung bis auf den letzten Athem defendiren, obbedeuteten Succurs unfehlbarlich erwarten und Deine unterhabende Besatzung zum ritterlichen Wohlverhalten anfrischen und animiren sollest.« Reinach wurde auch die formelle Ermächtigung ertheilt, »alles :) Götz’scher Inquisitions-Act H. K. R. Expedit, 1638, Nr. 178. Ein ähnliches Schreiben ging an die Erzherzogin Claudia Felicitas; der Kaiser be­ziffert darin die Truppen, welche er zur Bildung einer neuen Armee bestimmte, gleichfalls auf 12.000 Mann. (Ambraser Acten. August.) 3) Ambraser Acten, August. 253

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