Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs 2. (Neue Folge, 1888)
Hauptmann Machalicky: Der Feldzug gegen die neapolitanische Revolution 1821
Der Feldzug gegen die neapolitanische Revolution 1821. 35 fast die Hälfte aus neu formirten, italienischen Truppenkörpern, deren Organisation noch nicht ganz beendigt war; den Rest bildeten Bataillone auf schwachem Friedens-Stande, nebst einigen Garnisons- Bataillonen. Bei der Artillerie war blos eine öpfündige und eine Cavallerie-Batterie bespannt. Dass diese geringen Kräfte, welche kaum 22.000 Mann Streitbare enthielten,1) keine militärische Machtentfaltung gestatteten, ja kaum die Ruhe in Ober-Italien verbürgen konnten, war zweifellos. Zu gleicher Zeit mit den Einladungen zu einer gemeinsamen diplomatischen Action erging desshalb, am 29. Juli 1820, der Allerhöchste Befehl zur Vermehrung des schwachen Truppen- Standes in Italien, um so den Bemühungen des kaiserlichen Hofes und der gleichgesinnten Grossmächte schon von Beginn den erforderlichen Nachdruck zu verleihen und ein Umsichgreifen der revolutionären Bewegung abwehren zu können. Die unsicheren Resultate der diplomatischen Verhandlungen vorher abzuwarten, um erst dann Verstärkungen nach Ober-Italien in Marsch zu setzen, wäre einem Zeitverlust von mindestens zehn Wochen gleichgekommen, denn diese Zeit brauchten die in entlegeneren Kronländern stationir- ten Regimenter durchschnittlich, um in Venetien einzutreffen. Diese ersten, nach Italien abgesendeten Verstärkungen zählten im Ganzen 45 Bataillone und 22 Escadronen u. zw.: Aus Inner - Oesterreich die Grenadier - Bataillone Jurissich und Bittner, das Infanterie-Regiment Grossherzog von Toscana Nr. 7, das Inf.-Reg. Reuss-Plauen Nr. 17, das Inf.-Reg. Leopold von Sicilien Nr. 22, das Inf.-Reg. Chasteler Nr. 27, das Inf.-Reg. Vogelsang Nr. 47 je zu 2 Bataillonen, 2 Bataillone des Tyroler Jäger-Regiments und das Jäger-Bataillon Nr. 10; aus Nieder- und Ober-Oesterreich das Infanterie - Regiment Hoch- tind Deutschmeister Nr.. 4 zu 2 Bataillonen, die Jäger- Bataillone Nr. 3 und 7, dann das Chevauxlegers-Regiment Vincent Nr. 4 mit 8 Escadronen; aus Böhmen das Infanterie-Regiment Reuss-Greiz Nr. 18, das Inf.-Reg. Albert Gyulai Nr. 21, das Inf.-Reg. De Vaux Nr. 25 je zu 2 Bataillonen und das Jäger-Bataillon Nr. 1; '-) Der Verpflegs-Stand betrug nicht ganz 30.000 Mann und 2900 Pferde. (K. A. 1820, VII. 4.) 3*