Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs (1886)

Kriegs-Chronik Österreich-Ungarns. II. Theil. Der südwestliche Kriegsschauplatz im Donauthale und den österreichischen Alpenländern. (Mit eigener Paginirung)

Der Krieg 1848 in Süd-Tirol. 187 Die in Stenico befindlichen 2 Compagnien zogen sich bei An­näherung des Feindes nach Castel Doblino zurück und wurden hier sofort eingeschlossen (13. April), aber am 14. von einem aus Vezzano eingetroffenen Bataillon, das die Freischaaren vertrieb, ent­setzt. Am 17. April rückte FML. Baron Weiden mit 3 Bataillonen, 1 Escadron und 1 Halb-Batterie aus Nord-Tirol in Trient ein und übernahm daselbst das Truppen-Commando. Die disponible Kraft bestand nun aus 7 Bataillonen, 3 Escadronen und 5 Geschützen und wurde in zwei Brigaden: Oberst Zobel und Melczer, eingetheilt. Weiden beabsichtigte, durch Offensivstösse die Judicarien imd das Noss-Thal von den eingedrungenen Freischaaren zu säubern. Für die erste Richtung wurden am 19. April 11 Compagnien und % Escadron bei Doblino versammelt, welche in drei Colonnen gegen Stenico vorrückten. Der Gegner, bei Selen io und Villa angegriffen und geworfen, wich nach Condino zurück. In den Nonsberg war Oberst Melczer mit 6 Compagnien, 2 Landes- schiitzen-Compagnien und 2 Geschützen entsendet worden. Am 20. April wurden die Freischaaren bei Maié auseinandergesprengt und zur Flucht über den Tonale gezwungen. Weiden liess nun je 1 Bataillon in den Judicarien und bei Riva und concentrirte den Rest (4% Bataillone, 3 Escadronen und 5 Geschütze) bei Trient. Die Landesschützen mit einzelnen zugewiesenen Jäger-Com­pagnien standen im Vintschgau und auf dem Stilfser-Joch, im Sulz- Thale und auf dem Tonale, dann im Puster-Thale und dessen Seiten- thälern gegen die Grenze. Die italienischen Freischaaren wurden in Brescia neu organisirt und Durando übernahm nun deren Commando. Weiden erhielt Ende April vom Armee-Commando den Auftrag, zur Unterstützung der Brigade Wohlgemuth, welche bei Pastrengo am rechten Etsch-Ufer stand, gegen das Plateau von Rivoli vorzurücken. Er entsandte zu diesem Zwecke Zobel mit 4 Compagnien nach Caprino und liess 3 Bataillone, I Escadron und 1 Batterie im Etsch-Thale zwischen Borghetto und Roveredo stehen. Mit dem Reste seiner Truppen wollte er die bei Storo stehenden Freischaaren in zwei Colonnen, sowohl durch die Judicarien, als das Ledro-Thal angreifen (27. April). Diese, rechtzeitig hievon unterrichtet, räumten Tirol und zogen sich nach Rocca d’Anfo zurück. Am 29. April wurden die Oesterreicher bei Pastrengo gezwungen, hinter die Etsch zurückzugehen. Weiden erhielt nun die Weisung, die Verbindung im Etsch-Thale zu sichern und durch das Festhalten der Stellung von Rivoli den linken Flügel der feindlichen Armee fortgesetzt zu bedrohen. Nach Abschlag der zum Schutze Tirols unbe­dingt notliwendigen Truppen, waren für den gedachten Zweck noch 3*/g Bataillone, */, Escadron und 1 Batterie verfügbar. Am 5. Mai Castel Doblino. Selenio, Villa. Maié. Storo.

Next

/
Oldalképek
Tartalom