Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs (1886)

Die Eroberung von Ofen und der Feldzug gegen die Türken in Ungarn im Jahre 1686. (Mit eigener Paginirung)

*) Erlass des Hofkriegsratlies vom 9. Mai 1686. — Registratur des k. k. Reiclis- K riegsmini steriums. 2) Das sächsische Corps brach am 19. April von Freiberg auf, marschirte über Altenberg, Graupen, Leitmeritz, Melnik, Himburg, Chrudim, Leitomischl, Mährisch- Trübau, Müglitz, Olmütz, Prerau, Holleschau, Mallenowitz, Ungarisch-Brod, Waag- Neustadtl, Leopoldstadt, Sellye und Neuhäusel nach IComorn, wo es am 6. Juni 1686 eintraf. — Königlich sächsisches Haupt-Staats-Archiv. alss Barbierer: La Cassc, Bremer, Tondeur; General Wagenmeister Harting sambt seinen leutben; Staabs-Quartiermeister Straskane; Minier Haubtmann Libert sambt seinen leutben; alss General Adiutanten: Prevost, Bagni, Dietrich, Lamberg, Claudi, Königsegg, Gournay. Vom kleinen General Staab werden zum Churbayrischen Corpo beordert: General Adiutant Hofmann, Creuz; Dolmätsch Kollotscheu; Medicus Sattler; Barbierer Marchand; Ingenieurs: Megrini, Voberga, Straskowiz; Minier Haubtmann Chavet, Leuthenandt Peter Lille; Sergeant Romain; Feldscheerer Jonarti und handwerksleuth *).“ Der Kaiser wünschte den Feldzug möglichst früh zu eröffnen und Hess schon im März und im Anfänge des April die ersten, auf die Truppen-Concentrirung Bezug nehmenden Ordres ausfertigen. Aus dem Wortlaute derselben geht hervor, dass die massgebenden Persön­lichkeiten zu Wien von der Voraussetzung ausgingen, die meisten „auxiliar und andere Reichs-Völkher“ würden schon am 8. Mai an den Grenzen Ungarns eintreffen können. In Folge dieser Annahme wurde auch der General der Cavallerie Graf Dünnewald bereits in den ersten Tagen des April nach Ci-ossen entsendet, um dort die brandenburgischen Hilfstruppen zu „übernehmen“ und über den Pass von Jablunkau nach Ungarn zu führen. Als aber die schwäbi­schen Kreisfürsten und Städte erklärten, dass sich ihre Reiterei nicht vor dem 16. und ihre Infanterie nicht vor dem 20. Mai in Ulm sammeln könne, und nur noch auf das rechtzeitige Eintreffen der Bayern und Sachsen *) gerechnet werden durfte, wurde auch an die kaisei’lichen Regimenter der Befehl erlassen, erst am 20. Mai auf dem „Rendez-vous“ der Hauptarmee in Párkány einzutreffen, wodurch der Beginn der Opei-ationen eine Vei’zögerung bis in den Anfang des Monats Juni erlitt. Gleichzeitig ei’ging an den Feldmarschall Caprara die Weisung, die zur Hauptarmee bestimmten Regimenter bei Szolnok zu concentriren, alle maroden oder „übelberittenen“ Soldaten aber in der Gömörer, Borsodéi', Honther und Neográder Gespanschaft zurück zulassen. Genei'al-Feldwachtmeister Nigi'elli erhielt den Befehl, mit

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