Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs (1886)

Zwischen Donau und Elbe. Skizze der Kriegsbegebenheiten in Ostböhmen im XVIII. Jahrhundert

Skizze der Kriegsbegebenheiten in Ostböhmen im 18. Jahrhunderte. 9 reicher gebracht, und statt seiner bekamen die Sachsen am 15. April bei Austup östlich Bystrzitz bei ihrer Nachhut die österreichische Reiterei hart zu fühlen. Am 16. April waren die Sachsen yon Bystrzitz nach Policka aufgebrochen, die Preussen marschirten von Leitomischl nach Hohen- mauth und die Österreicher waren von Raigern nach Wischau ge­kommen. So marschirten also die Preussen zu dieser Zeit Ost-West, die Sachsen 30km südlicher Süd-Nord, die Österreicher 70km südlicher Südwest-Nordost, in der Richtung auf Olmütz. Der Marsch der Österreicher bezweckte die völlige Räumung Mährens von den Preussen und entsprach insoferne dieser Absicht, als Prinz Dietrich von Anhalt beim Anmarsche der Österreicher Olmütz räumte und mit vielem Verluste und durch die leichten Truppen der Österreicher verfolgt, nach Troppau zurückging. Prinz Karl sollte Preussen Chrudim O <---------------------------------O Hohenmanth nun nach Böhmen, um die Preussen an der Elbe aufzusuchen. Aber die Stunde der Bedenken war wieder da. Verpflegs- und Transport- Schwierigkeiten fanden sich und schienen dem Feldmarschall Königsegg unbehebbar, wenn nicht eine Pause in der Operation eintrete. Er ver­langte, dass man nach Brünn zurückkehre und dann in vier Märschen bis Saar vorrücke, von da ab „nach Umständen“. Am 29. April kam das Heer also wieder über Prossnitz nach Wischau, von wo wenigstens die Huszárén den Preussen nach Böhmen nachgesendet wurden. Am 8. Mai erst erreichte man Saar, während Prinz Karl selbst, der nach Wien zu Berathungen abgegangen war, erst am 11. Mai eintraf. Am 12. Mai ging es endlich vorwärts nach Börau. Die leichten Truppen besetzten Caslau, von dem die Preussen wieder auf Chrudim zurückgingen, wo Friedrich II., Front gegen Caslau, am 13. Mai ein Lager bezog. Die Kriegslage liess die herannahende Krisis errathen, und so­wohl seine militärische, wie seine politische Situation erweckten Be­sorgnisse in Friedrich II. Auch die unsicheren Verhältnisse seiner

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