Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs (1885)

Kriegs-Chronik Österreich-Ungarns. I. Theil. Der nordwestliche Kriegsschauplatz: Böhmen, Mähren, Schlesien (Mit eigener Paginirung) - Der Krieg 1866 gegen Preussen

Der Krieg1 1866 gegen Preussen. 157 Trotina, die 1. Reserve-Cavallerie-Division bei Lochenitz, die 3. bei Dohalitz. Am 3. Juli kam es zur Entscheidungsschlacht von Königgrätz') (Sadowa). — Die Stellung der österreichischen Armee lief von Ober- Prim am äussersten linken Flügel über Probluz, Strezetitz, Langenhof. Hofenowes gegen Racitz und von da längs des Trotina-Baches bis zur Elbe; sie hatte eine Länge von nahezu 16.000 Schritten und war im Laufe des 2. und am Morgen des 3. fortificatorisch verstärkt worden. — Am linken Flügel bei Ober- und Nieder-Prim und bei Probluz standen die Sachsen und hinter ihnen das 8. Corps; im Centrum zwischen Strezetitz und Cldum das 10. und 3. Corps; am rechten Flügel bei Ciskowes und Maslowöd das 4. und zwischen diesem Orte und Horeiíowes das 2. Corps. — Das I. und YI. Corps bildeten südwestlich von Rozberitz die Armee- Reserve. Die Cavallerie-Divisionen waren wie folgt aufgestellt: die 1. leichte bei Stézer; die 2. leichte bei Sendrazitz und Lochenitz; die 1. Reserve- Cavallerie-Division nördlich Rozberitz; die 2. bei Bfiza und die 3. bei Langenhof. Die Armee-Geschütz-Reserve stand bei Swety und auf den Höhen von Lipa. Die Stärke der Nord-Armee am Schlachttage betrug 175.000 Mann Infanterie, 24.000 Reiter und 770 Geschütze. Nachdem die Preussen im Laufe des 2. Juli die Anwesenheit bedeutender feindlicher Streitkräfte am rechten Elbe-Ufer bei König­grätz constatirt hatten, beschloss der König, dieselben am Morgen des 3. Juli anzugreifen und über den Fluss zurückzuwerfen. — Im Centrum beiderseits der Strasse: Horitz-Königgrätz rückte die I. Armee gegen Sadowa und rechts von ihr die Elbe-Armee von Smidar gegen Nechanic vor. Der Kronprinz, dessen Hauptquartier sich in Königinhof befand, wurde angewiesen, mit gesammter Kraft beim Angriffe mitzu­wirken und gegen die Linie : Trotina-Hofenowes vorzugehen. Die Stärke der Preussen betrug im Ganzen 220.000 Mann und 780 Geschütze. Gegen 8 Uhr Vormittags begann der Kampf so ziemlich gleich­zeitig an der ganzen Bistritz-Liuie von Cerekwitz bis Nechanic. Vorgänge im Centrum. Die Vortruppen des österreichischen Centrums zogen sich nach längerem Kampfe langsam aus den in der Tiefe gelegenen Ortschaften Sadowa, Dohalicka, Mokrovous etc. in die Hauptstellung zurück, worauf die Preussen die Bistritz überschritten und bis in die Linie des Skalka- und Hola-Waldes vorgingen. Ein weiteres Vorrücken scheiterte an der furchtbaren Wirkung der auf den Höhen von Lipa und Langenhof entwickelten imposanten Artilleriekraft (160 Ge­schütze), deren Geschosse den Hola-Wald unaufhörlich durchsausten. 1) „Österreichs Kämpfe im Jahre 1866“, III. Band. — „Beiträge zur Ge­schichte der k. k. österreichischen Cavallerie“ etc. 1882. — „Die Schlacht bei Königgrätz.“ Mittheilungen des k. k. Kriegs-Archivs, Jahrgang 1876. — Das k. sächsische Armee-Corps im Feldzuge 1866. Könieerätz.

Next

/
Oldalképek
Tartalom