Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs (1885)

Kriegs-Chronik Österreich-Ungarns. I. Theil. Der nordwestliche Kriegsschauplatz: Böhmen, Mähren, Schlesien (Mit eigener Paginirung) - Feldzug 1813 im nördlichen Böhmen

142 Feldzug 1813 im nördlichen Böhmen. und Postitz; endlich eine Brigade als Reserve südlich Gartitz-, zur Deckung der linken Flanke besetzten russische und preussische Truppen die Defiléen von Graupen, Geiersberg und Ebersdorf; das 3. österreichische Corps (Gyulai) stand in Brüx; die öster­reichische Reserve-Armee unter dem Erbprinzen von Üessen-Homburg in Dux. Am 17. Mittags debouchirte das französische Corps Victor aus den Defiléen von Kollendorf und nahm die Dörfer Ar besau, Til- li sch, Kninitz und Johnsdorf. Jetzt aber wurden die Franzosen von den Preussen und Russen unter Ziethen und Wittgenstein in der Front, von dem 1. österreichischen Corps über Auschine und Arbesau und vom 2. Corps in der Richtung auf Kninitz in der linken Flanke angegriffen und in grösster Unordnung auf die Höhen hinter Kninitz zurückgeworfen. Die einbrechende Nacht machte dem Kampfe ein Ende, in welchem die Franzosen 2000 Mann an Gefangenen, 7 Kanonen und einen Adler verloren hatten. Allen Anzeigen und Nachrichten zufolge, musste man für den nächsten Tag einen erneuerten Angriff des Feindes erwarten. Schwarzen­berg liess daher noch in der Nacht die österreichische Reserve-Armee von Dux nach Karbitz und das österreichische 3. Corps von Brüx nach Arbesau vorrücken. Doch der erwartete Angriff unterblieb. — Schwarzenberg schloss daraus, dass Napoleon den Rückzug angetreten habe. Um sich hievon zu überzeugen, liess er das österreichische 2. Corps aus seiner Stellung bei Gartitz und Kaudern in vier Colonnen gegen Kninitz vorrücken. Die erste Colonne marschirte über Johns­dorf auf die Höhen von Zuckmantel und Bohna; die zweite über Troschig auf Saara; die dritte, nur aus Cavallerie bestehend, über Zuckmantel nach Kninitz; die vierte zur Deckung der rechten Flanke und Bedrohung der feindlichen linken über Klein-Kahn gegen Königs­wald. Kninitz wurde erstürmt; jetzt zeigten sich am linken Wald­rande hinter diesem Orte 10 bis 12 feindliche Bataillone, während bei Nollendorf die Colonnen des ersten und zweiten französischen Corps und der Garden sichtbar wurden. Der Zweck der scharfen Recogno- scirung war erreicht und das 2. österreichische Corps bezog wieder seine alten Stellungen. Napoleon gab den Versuch auf, in die Teplitzer Ebene zu debouchiren und ging wieder nach Dresden zurück. Am 18. September bei Tagesanbruch überfiel der österreichische General Scheither mit dem 7. Jäger-Bataillon und 7 Escadronen das befestigte Freiberg*) und nahm die ganze Besatzung — 20 Offi- ciere und 000 Mann — gefangen. *) Österreichische militärische Zeitschrift, Jahrgang 1833. — ..Der Überfall von Freiberg“ etc. Arbesau. Kuinitz. Freiberg.

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