Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs (1881)

Tagebuchblätter aus dem Jahre 1805

Taeebueliblätter aus clem Jahre 1805, 523 Thatsächlich defilirte auch die Artillerie ohne Verlust über die Brücke. Die französischen Jäger zu Pferde, welche daselbst ihre weitere Force anzuwenden glaubten, liess ich mittelst Gliederfeuer heftig beschiessen, wobei unsere Artillerie, die inzwischen auf einer kleinen Anhöhe hinter mir aufmarschirt war, mit ihren wohlange­brachten Gellschüssen mich secundirte. Dadurch wurde zwar der grösste Theil der Jäger zum Rückzuge gezwungen, eine Abtheilung derselben jedoch attakirte das in Masse-Formation von den vorer­wähnten Höhen herab retirirende Württemberg’sche 5. Bataillon, von welchem ein Theil zersprengt wurde, der grösste Theil sich dem Feinde ergeben musste, der Rest hingegen hinter einem an der Brunner Strasse liegenden Wirthshause Schutz fand. Nun erhielt ich die Weisung, die Artillerie, welche durch ihr Feuer dem Vordringen der feindlichen Cavallerie über die Brücke und den Bach Einhalt thun sollte, mit meinem Bataillon zu decken; welcher Weisung ich auch pünktlich nachkam. Die Franzosen Hessen einige Kanonen und Haubitzen auffahren und unsere Artillerie, jedoch ohne Erfolg, beunruhigen. Da ich hinter letzterer stand, so musste ich über Befehl des Artillerie-Chefs gleich den (ihrigen auf die höhere Anhöhe zurückgehen. Zwar wurde noch einige Zeit der Artilleriekampf fortgesetzt, aber alsbald erhielten auch wir den Befehl zum Rückzuge. Hiemit endigte meine Thätigkeit in der Schlacht bei Austerlitz. **«■--------­Mi ttheilungen des k. k. Kriegs-Archivs. 1881. 37

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