Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs (1881)

Original-Briefe König Friedrich's II. im k. k. Kriegs-Archive zu Wien

490 Originalbriefe König Friedrich’s II. im Kriegs-Archive zu Wien. Nr. 31. An den General-Lieu ten a nt von Fouqué. Mein lieber General-Lieutenant von Fouqué! Es haben gewisse Nach­richten aus Russland versichern wollen, als ob daselbst auf einmahl alle Krieges-Preparatorien zu Lande und zu Wasser auf einmal sistiret, auch die nach Liefland im March gewesene Regimenter contremandiret worden wären. Da nun auf den Fall, dass sich diese Nachrichten confirmireten, darauf zu sehen wäre, ob dem ohnerachtet die Österreicher alles vor sich allein auf ihre Hörner nehmen wollen, welches man in denen nechsten 2 Wochen klar sehen muss; So recommandire Ich Euch sehr, dass Ihr Euch jetzo alle nur ersinnliche Mühe geben sollet, um aus der dortigen Nachbarschafft, recht sichere und dabey gantz zuverlässige Nachrichten zu bekommen und Mir, was daselbst gesebiehet, mit aller Gewissheit melden zu können. Ich bin Euer wohl alfectionirter König Potsdam, 12. Juli 1756. (gefertigt) F. Nr. 32. An den General -Lieutenant von Fouqué. Mein lieber General-Lieutenant von Fouqué! Ich habe Euren rapport vom 28. voriges erhalten und bin zufrieden gewesen, sowie auch, dass Ihr nach disposition des General-Feld-Marschall Graf von Schwerin das Commando über das vorerst in Schlesien cantonirende Corps übernommen habt. Ihr habt übrigens Euch nach denen weiteren dispositions gedachten General-Feld- Marschalls lediglich und allein zu richten, auch forthin nicht an Mich sowohl als an den General-Feld-Marschall Eure rapports zu erstatten, bis alles vorbey seyn wird, indem Ich auf solche Eure Berichte von hieraus doch nicht disponiren kann, dergleichen aber unterwegens verlohren gehen oder aufgefangen werden, mithin daher allerhandt inconvenientien erwachsen können. Im übrigen denke Ich Euch dorten bald Luft zu machen. Ich bin Euer wohl affectionirter König (gefertigt) Hauptquartier Torgow, den 3. September 1756. F. Nr. 33. Au Lieut enant-Gén érái de Fouqué'). Tout ce que Vous me marqués par Votre lettre du 23. du Mois précedent, touchant la resignation des Jesuites k Mes ordres est bel et bon ; ') Alles das, was Ihr Mir in Eurem Briefe vom 23. des abgelaufenen Monats hinsichtlich der Fügsamkeit der Jesuiten gegen Meine Befehle bemerkt, ist schön und gut, aber ich denke und glaube Ihr werdet Meiner Ansicht sein, dass die gegenwärtigen Umstände die beste Gelegenheit bieten, sich dieser Leute vollends zu entledigen. Ihr werdet ihnen erklären, dass, nachdem ihr Kloster eingeäschert worden, und sie ohne Obdach sind, sie sich vorläufig in den anderen Klöstern von Schlesien vertheilen können. Übrigens bitte ich Gott, dass er Euch in seinem hohen und heiligen Schutz behalte. Dresden, den 4. Februar 1757. Friedrich.

Next

/
Oldalképek
Tartalom