Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs (1881)

Original-Briefe König Friedrich's II. im k. k. Kriegs-Archive zu Wien

484 Originalbriefe König Friedrich’s II. im Kriegs-Archive zu Wien. Nr. 25. An den General-Lieutenant von Fouqué. Mein lieber General-Lieutenant von Fouqué! Es hat Mir durch jeman­den aus Wien mit letzterer Post gemeldet werden wollen, wie dass aus der Wienerschen Hoff-Krieges-Cantzley die Ordre an die in Mähren und Böhmen stehenden Oestreichischen Regimenter ergangen seyn solle, sich dergestalt einzurichten, damit sie allezeit fertig wären, der Orthen gebrauchet zu werden, wohin man sie verlangen werde; Welcher Nachricht dann noch hinzugefüget werden wollen, als habe der Wienersche Hoff resolviret, zwei grosse und considerable Magazins, und zwar eines davon zu Tabor auf 28 bis 29.000 Mann Infanterie und 7000 Cavallerie, das andere aber zu Teutschbrod auf 12.000 Infanterie und 3000 Cavallerie zu errichten, welche beide Magazins den 26. kommenden Monaths Mártii formiret werden sollten. Ob Ich nun wohl mehr als eine Ursache habe, warum ich billig an der Warheit dieser Nachrichten zweiffeln, oder auch allenfalls vermuthen muss, dass solche grösser angebracht worden, als selbige sich in der That verhalten, mithin deshalb im geringsten nicht beunruhigt bin; So erfordert dennoch eine vernünftigte Vorsicht, dass Ich Mich von allem so in denen benachbarten Orthen vorgenommen wird, so genau als möglich informire. Ich habe Euch danne.nhero obgemeldete Nachrichten communiciren wollen, damit Ihr durch Eure an die Hand habende Vertraute und zuver­lässige Leuthe, sichere Nachrichten aus dem benachbarten Böhmen und Mähren einziehen lasset, was ohngefälrr von erwähnten Nachrichten wahr seyn mag oder nicht, insonderheit ob es an dem, dass in Böhmen zu Tabor oder der Orthen, oder auch in Mähren, Magazins formiret werden, und im Falle es an dem, wie stark solche gemachet werden sollen und ob solche etwa nur vor diejenigen Regimenter, so sich im kommenden Frühjahre der Orthen wie im vorigen Jahre zum exerciren zusammen ziehen dürfften, oder aber vor ein grösseres Corps zusammen gebracht werden. Worüber und was etwa sonsten noch vor dahin einschlagende Umstände sein möchten, Ihr Eure abzusendenden Leuthe wohl zu instruiren habet, auf dass Euch selbige von allem einen exacten rapport thun können, davon Ich den hiernechst Euren Bericht gewärtigen werde. Ich bin Euer wohl affectionirter König Potsdam, den 15. Februar 1751. (gefertigt) F. Nr. 26. An den General-Lieutenant von Fouqué. Mein lieber General-Lieutenant von Fouqué! Da Ich aus Eurem Schreiben vom 22. dieses ersehen habe, wie die beyden in Sachssen arretirt gewesene Unterofficiers Eures Regiments, wiederum bey solchem angekommen seynd; So ist Mein Wille, dass Ihr solche bei dem Regiment (obschon nur zum Schein und proforma, als welches Euch zu Eurer direction dienet) verhören

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