Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Beigabe (1879)

*) Nr. 6. „stimmet, so halte für nöthig, euch Meine eigentliche Willens-Meinung deutlich „zu erkennen zu geben.“ „Ich habe so viel Vertrauen in euere Kriegs-Erfahrenheit und Dienst­eifer gesetzet, dass Ich kein Bedenken getragen, eine Armee euerem Com- „mando zu untergeben; dieses Vertrauen ist durch eueren bisherigen Betrag „nicht vermindert, sondern vermehret worden; und damit Ich euch hiervon „eine neue Probe gebe, so gehet an euch Mein gemessener Befehl, dass ihr „euch nicht für einen Subalternen, sondern für Meinen commandirenden „Generalen in Schlesien anzusehen habet, welcher unter keines anderen „Generalen Commando stehet, sondern Alles dasjenige, was ihme „nach seiner eigenen Einsicht und nach denen Umständen „Meinem Dienst am e r s p r i e s s 1 i c h s t en s c h e i n e t, oh n e w e i t e r e „Rückfrage und Bedenken zu unternehmen hat.“ „Dieses euch zukommende Ober-Commando schliesset keineswegs aus, „dass von euch eine fleissige Correspondenz mit Meinem Feld-Marschallen „Grafen von Daun, und wo ihr es sonsten für gut befindet, zu „unterhalten, und mit ihm de concert zu gehen seyn.“ „Es ist solches vielmehr Meinem Dienst und Meiner Willens-Meinung „vollkommen gemäss; im übrigen aber werdet ihr zu euerer künftigen Richt- „ schnür nehmen, dass euch allein Meine Armee in Schlesien anvertraut seyn, „und ihr in solang von Niemand anderen einige Befehle zu empfangen habet, „bis etwa die Umstände erforderten, Meine Haupt-Armee mit der euch unter­gebenen zu vereinbahren, alsdann ihr euch von Selbsten die behörige Sub­ordination zu beachten wissen werdet. Solchergestalten geschiehet Meinem „in euch setzenden Vertrauen und Meinem Dienst das gehörige Genügen, „indeme die Anfragen nur viele Zeit erfordern und euch in grössere Ver­legenheit setzen müssen; dahingegen Niemanden besser als euch bekannt „ist, dass in dem Krieg sich viele Gelegenheiten ereignen, wo die vernünftige „und geschwinde Entschliessungen des Commandirenden Generalen von sehr „erspriesslicher Folge seyn können; da ihr nun zugleich von Meiner „billigen Gesinnung überzeuget sein werdet, so habt ihr „euch weder auf einige Verantwortung, noch auf etwas „anderes, als blosserdings auf dasjenige fürzudenken, was „ihr nach Beschaffenheit der Umständen Meinem Dienst am „erspriesslichsten findet. Ich versehe Mich also zu euch gnädigst, „dass ihr euch nach Meinem gegenwärtigen Befehl richten, und solchen als „eine Würkung Meines euch zutragenden Vertrauens ansehen werdet; wie „Ich dann euch mit Kays. Königl. und Landesfürstlichen Gnaden wohl- „ gewogen verbleibe. Datum Wien, den 19. Julii 1760.“ 7. Graf Kannitz an Loudon. 19. Juli 1760. „Hochwohlgeborner Freyherr! Euer Excellenz dürfen nicht glauben, dass „der Inhalt des anliegenden Allergnädigsten Cabinet-Schreibens ‘) aus meiner

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