Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Beigabe (1879)

14 Eine Erwiderung auf die in der „Allgemeinen Militär-Zeitung“ erschienene rische Laufbahn zurückzublicken vermochte, so war es Feldzeugmeister Baron Beck *). Die Führung detachirter, von der Haupt-Armee räumlich oft weit entfernter und ganz sich selbst überlassener Heeres-Abtheilungen ist eben eine der schwierigsten und verantwortungsreichsten Aufgaben im Kriege, und die volle Eignung zu derlei Commanden findet sich in den seltensten Fällen in Einem Manne vereint. Dass sowohl Beck als Hadik dieselbe in der ausgesprochensten und eminentesten Weise besassen und unter allen österreichischen Generalen jener Zeit in dieser Beziehung höchstens von Loudon über­troffen wurden, spricht nicht nur für ihre hervorragenden Geistes­und Charakter-Eigenschaften und ihre ungewöhnliche militärische Capa- cität, sondern macht es auch erklärlich und selbstverständlich, dass Beide hauptsächlich und in erster Linie in der angedeuteten Richtung zur Verwendung gelangten und in dieser der Armee und ihrer Mon­archin ausgezeichnete, von der Kaiserin rückhaltslos anerkannte und nach Gebühr gewürdigte Dienste leisteten. Hadik, in Folge dessen (1744) nach einer kaum 12jährigen Dienstzeit zum Obersten und Regiments-Commandanten und schon 2 Jahre später zum General- Major befördert, wird 1753 Inhaber eines Huszaren-Regiments, 1757 Feldmarschall-Lieutenant und in demselben Jahre, für seinen denk­würdigen Zug nach Berlin, Grosskreuz des Maria Theresien-Ordens. Für die bei dieser Expedition an den Tag gelegte Menschlich­keit und Uneigennützigkeit machte ihm die Kaiserin überdies noch ein Geschenk von 3000 Dukaten. Im folgenden Jahre zum General der Cavallerie ernannt, erhält Hadik 1764 eine wahrhaft kaiserliche und Maria T h e r e s i a’s würdige Donation durch die Schenkung der grossen Herrschaft Futak in der Bácska, wird 1766 in den Reichs­grafenstand erhoben und endlich 1774 zum Feldmarschall und Hof- kriegsraths-Präsidenten ernannt. Wie oberflächlich und falsch erscheint demnach auch in Betreff Hadik’s die, wenngleich verblümte Behauptung: dass seinen Talenten und Leistungen die verdiente Anerkennung versagt blieb! Aber wenn man es am Hofe zu Wien verstand, grossmüthig und reich zu belohnen, und wenn namentlich die Kaiserin Maria Theresia Dienste, welche ihr und ihrem Hause geleistet worden J) Hinsichtlich des Ansehens, in welchem Beck hei „Hofe“ stand, mag hier noch bemerkt werden, dass er einer derjenigen Generale war (Daun, Lacy, London, Beck, Neipperg), welche über speciellen Befehl der Kaiserin Maria Theresia im Frühjahre 1762 je einen Operationsplan für den bevorstehenden Feldzug zu entwerfen und vorzulegen hatten. Angesichts der eben durchgeführten Armee-Reduction und der voraussichtlich nahe bevorstehenden Lösung des Bündnisses mit Russland, gewiss ein ebenso glänzender als ehrenvoller Beweis kaiserlicher Aner­kennung seiner Fähigkeiten und Verdienste!

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