Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Die Ereignisse in der Krajna vom 20. August bis zum 19. September

552 Die Unternehmungen gegen Kljuc. Oberst Janski berichtete, dass in der Umgebung von Kljuc bedeutende Kämpfe zwischen Christen und Muhammedanern statt­fanden, dass besonders im Mednja-Thale eine grosse Schaar der letzteren vordringe, wodurch er genöthigt war, zum Schutze von Varcar Vakuf die 1. Compagnie des 53. Infanterie-Regimentes nach Podraznica zu entsenden, während die Etapen- Compagnien in Varcar Vakuf und Jezero in Bereitschaft traten. An beiden Ufern der Sana südlich Kljuc sollten sich Lager mit 2500'—3000 Insurgenten befinden. Diese Mitthei­lungen bestärkten General-Major Sametz in der Wahl seiner Angriffs­richtung. Am 4. September sollten folgende Dispositionen ausgeführt werden: Die 12. Compagnie des 22. Infanterie-Regimentes hatte zur Sicherung der rechten Flanke mit einer viertägigen Verpflegung, auf dem Saumwege von Vranjesti nach Ilidza vorrückend, die Sana- Brücke zwischen Tomina und Vrpolje zu besetzen. Oberst Janski sollte mit 5 Compagnien seines Regimentes, der Gebirgs-Batterie Nr. 2/X, der 5. und 6. Compagnie des 53. Infanterie - Regimentes von Han Öadjavica in das Banjica-Thal rücken und südlich Vranjesti das Eintreffen der Haupt-Colonne unter General-Major Sametz erwarten; 2 Compagnien hatten in Banjica zu bleiben. Die Hauptkraft sollte von Han Kadina voda über Matic in das Banjica-Thal marschiren. Der Train sollte in Matic verbleiben, wohin auch der l/3 Munitions­park zu rücken hatte. Die Truppen nahmen dreitägige Verpflegung mit. Das 1. Bataillon des 53. Infanterie-Regimentes deckte Han Cadjavica. Nachdem am 4. September Morgens alle Abtheilungen disposi- tionsgemäss abgerückt waren, sandte General-Major Sametz an Major Catinelli den Auftrag, mit 2 Compagnien von Han Cadjavica gegen Velecevo zu demonstriren, ohne sich in ein ernstes Gefecht einzulassen. Die verschiedenen Colonnen rückten auf den Gebirgspfaden mit unsäg­lichen Mühseligkeiten vor, so dass an ein zeitgerechtes Zusammen­treffen nicht zu denken war. General-Major Sametz, der seiner Colonne voraus in das Banjica-Thal hinabstieg, sah, dass bei den bestehen­den Terrain - Schwierigkeiten die Tragthiere unmöglich fortkommen würden und befahl die Einstellung des Marsches. Die Haupt-Colonne rückte in ein Biwak beim Han Bunari und die anderen Colonnen wurden aufgesucht, um ihnen den Befehl zu übermitteln, sogleich nach Han Cadjavica zurückzukehren. Nun war dies aber nicht mehr möglich; mit grossen Anstrengungen langte Oberst Janski mit 3 Com­pagnien um 4 Uhr Nachmittags westlich Krstovi an, das Halb- Bataillon des 53. Infanterie-Regimentes war in Banjica geblieben. Als die Befehle die detachirten Abtheilungen trafen, war es zu spät und die Truppen zu erschöpft, um noch denselben Tag zurückmarschiren zu können. Durch einen Zufall wurde Major Catinelli von der Ein­stellung des Angriffes auf Kljuc unterrichtet, worauf er die Vorrückung gegen Velecevo unterliess und nur eine Compagnie zur Sicherung der weiteren Operationen auf den Kobas-Sattel entsandte. General-Major Sametz erkannte, dass bei diesem schroffen Gebirgs- Ter rain eine Vorrückung gegen Kliuc nur auf der Strasse rathsam

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