Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)
Die Occupation der Hercegovina
328 Die Ereignisse bei Stolac. 19. Jäger-Bataillon mit dem 4. Zuge der schweren Batterie Nr. 8/XII unter Major Klobus hatte nach Antritt des Vormarsches so lange in seiner Aufstellung zu bleiben, bis die Queue der Brigade in gleiche Höhe mit derselben kam und sodann, den Geschützzug in die Mitte nehmend, die Nachhut zu bilden. Sollte die Brigade vor diesem Momente auf den Feind stossen, so hatte Major Klobus sofort in das Gefecht einzugreifen und die Vorrückung des Gros zu protegiren. Der Divisionsstab nahm mit der 2. Gebirgs-Brigade vorläufig Stellung bei Crnici, bereit die 3. Gebirgs-Brigade eventuell zu unterstützen oder ihr den Rücken frei zu halten. Um 3l/2 Uhr Morgens des 21. August formirte sich die 3. Gebirgs- Brigade zum Abmarsche; das 3. Kaiser-Jäger-Bataillon mit der Gebirgs- Batterie bildete die Vorhut, hierauf folgten als Haupttruppe das 32. Infanterie-Regiment, die Signal-Abtheilung Nr. 3 und das 33. Jäger- Bataillon. Schon bei Beginn des Marsches hatten sich die einzelnen Abtheilungen der Insurgenten das Vorrücken der Brigade durch nachgeahmte Hahnenrufe signalisirt. Als die Spitze der Colonne im Morgengrauen sich Kremenac näherte, wurde die rechte Seitenhut aus dem Gehöfte Pjezevac beschossen und fast gleichzeitig fielen auch Schüsse von der linken Thalbegleitung. Die Brigade war daher nach kaum einstündiger Bewegung genöthigt, sich theilweise in Gefechtsform zu entwickeln. Major Halecki erhielt den Auftrag, mit der 5. und 7. Compagnie des 32. Infanterie-Regimentes gegen den die Strasse nördlich begleitenden Höhenzug vorzugehen, das Terrain vom Gegner zu säubern und dann während des Weitermarsches als linke Seitendeckung in gleicher Höhe mit der Vorhut zu bleiben. In die rechte Flanke wurden die 9. und drei Züge der 10. Compagnie des Kaiser-Jäger-Bataillons dirigirt ; der 4. Zug der letzteren blieb als Bedeckung bei der Gebirgs- Batterie, welche sowie die 11. und 12. Compagnie dieses Bataillons auf der Strasse vorrückten. — Major v. Halecki war in gesicherter Marschordnung bis auf etwa 400 Schritte dem Fusse der Höhen nahe gekommen, als ihn das Feuer des Gegners zur Aufnahme des Gefechtes nöthigte. Zur Unterstützung des sehr entschiedenen Vorgehens des Halb-Bataillons wurde die Gebirgs-Batterie auf der Strasse ins Feuer gesetzt, welche den gut gedeckten Gegner mit vorzüglichem Erfolge beschoss. Das anfänglich sehr lebhafte Feuer hatte General-Major Schluderer veranlasst, auch noch die 9. und 10. Compagnie des 32. Infanterie-Regimentes gegen die Höhen in der linken Flanke vorzuschieben. Beide Halb-Bataillone warfen den Gegner trotz heftiger Gegenwehr nachdrücklich zurück und rückten dann auf dem Kamme der Höhen in östlicher Richtung vor. Da aber indess die Haupt- Colonne bei Kremenac auf hartnäckigen Widerstand stiess, so wurde Major Halecki angewiesen, die Bewegung zu verlangsamen, um nicht den Contact mit der Brigade zu verlieren. In der rechten Flanke war gleich nach den ersten Schüssen Hauptmann Mras mit der 1. Compagnie des 33. Jäger-Bataillons,