Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Die Occupation der Hercegovina

Die Ereignisse bei Stolac. 307 somit klar zu Tage: das 19. Jäger-Bataillon sollte durch energische Stösse in der Front festgehalten und durch eine gleichzeitige Umge­hung beider Flügel vollständig eingeschlossen werden. Der kräftige Widerstand, auf den die Insurgenten in Ausführung ihres Vorhabens stiessen, insbesondere die intensive Geschützwirkung, hatten die Bewe­gungen des Gegners verlangsamt, ohne sie indess vollkommen paraly- siren zu können. Major Klobus erkannte vollständig die immer ernster werdende Situation, in welcher er sich mit seinem Detachement befand. Da er aber um diese Zeit das 3. Kaiser-Jäger-Bataillon im Vormarsche gegen Kremenac wusste, und wohl auch durch die geringe Stärke seiner Truppe gehindert war, allen feindlichen Bewegungen entgegenzutreten, beschränkte er sich darauf, seine Position in der Front festzuhalten und das Brigade-Commando von den obwaltenden Verhältnissen zu verständigen. General-Major Schluderer hatte um 5 Uhr Morgens das Biwak bei Domanovic in der Richtung auf Crnici verlassen, um die Verei­nigung mit Major Klobus zu bewirken. Bei der constatirten Anwe­senheit feindlicher Kräfte marschirte die Truppe in voller Gefechts­bereitschaft, die 9. Compagnie des 3. Kaiser-Jäger-Bataillons als Vorhut, die halbe 11. als Nachhut, die Gebirgs-Batterie hinter der ersten Abthei­lung des Gros; die Gefechtstrains, in die Marsch-Colonne eingetheilt, marschirten unmittelbar an der Queue ihrer respectiven Truppenkörper. Das Detachement befand sich 1 */s Stunden auf dem Marsche, als Geschützfeuer in der Richtung von Kremenac anzeigte, dass das 19. Jäger-Bataillon bereits im Gefechte stehe. General-Major Schluderer liess in Folge dessen die Bewegung beschleunigen und gegen 6 */2 Uhr war die Vorhut vor Crnici, unweit einer scharfen Biegung der Strasse von Ost nach Südost angelangt. Crnici besteht aus zwei getrennten Häusergruppen, wovon die kleinere — Dolnji Crnici — in geringer Entfernung links der Strasse, die grössere — Gornji Crnici — auf einer etwa 800 Schritte nörd­lich davon vorspringenden Kuppe der Gornja Dubrava liegt. Von Kremenac, welches in gleicher Entfernung rechts der Strasse, jedoch weiter gegen Südost liegt, ist Crnici ungefähr 3000 Schritte entfernt, so zwar, dass beide Orte die Endpunkte einer von Nordwest nach Südost laufenden Gefechtsfront markiren, in welcher die Stellung des 19. Jäger-Bataillons den rechten, jene des 3. Kaiser-Jäger-Bataillons den linken Flügel bildet. Die Stolacer Strasse schneidet die Mitte dieser Front in einem sehr spitzen Winkel in der Richtung von Süd­west nach Nordost Da die Seitenhuten, des schwierigen Terrains wegen, dem raschen Marsche der Haupttruppe nicht hatten folgen können, liess Major Theuerkauf die Colonnen halten und disponirte zur Sicherung der Flanken die 10. Compagnie auf den etwa 500 Schritte rechts der Strasse sich erhebenden Pjano brdo, während links derselben ein Zug der 12. Compagnie auf eine Steilkuppe bis ungefähr 800 Schritte gegen Gornji Crnici vorgeschoben wurde.

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