Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Die Occupation der Hercegovina

Die Ereignisse bei Stolac. 297 falls denselben mit Gewalt zu erzwingen. Sobald dies geschehen, hatte die 3. Gebirgs-Brigade die schwere Batterie Nr. 8/XII, die Fuhrwesen- Division Nr. 75 und die 5. Pionnier-Compagnie aus Metkovic an sich zu ziehen und sodann südlich von Mostar bei Podvelefc, am Strassen- knoten Buna-Blagaj zu lagern. General-Major v. Schluderer brach in Folge dessen am frühen Morgen des 10. von Domanovic auf, vereinigte sich in Tasovcic mit den dort stehenden zwei Bataillonen des 32. Infanterie-Regimentes und marschirte bis Visica, die Vorposten des 19. Jäger-Bataillons bis an die Krupa vorschiebend. Von hier verfügte sich der Brigadier zur Besprechung mit Ali Pascha in eine Häusergruppe nahe der dalma­tinischen Grenze. Obwohl Ali Pascha wiederholt aufgefordert worden war, mit seinen Truppen nach Kiek abzuziehen, wo die zum weiteren Trans­porte erforderlichen Schiffe schon bereit standen, hatte er doch bisher seinen Abmarsch unter den verschiedensten Vorwänden verzögert. Erst nach Eintreffen der 3. Gebirgs-Brigade an der Krupa gab er den entschiedenen Forderungen des General-Majors v. Schluderer Folge und erklärte sich bereit, am 11. August das hercegovinische Gebiet zu räumen, jedoch auch augenblicklich abzuziehen, falls das XVIII. Truppen- Divisions-Commando dies wünschen sollte. Ein in letzterem Sinne abgefasstes Telegramm aus Mostar veranlasste den Abmarsch Ali Pascha’s noch am 10. um 7 Uhr Abends nach Neum, wo die türkischen Truppen die Nacht über lagerten. Am 11. August wurden sie, 6500 Mann und 400 Pferde stark, auf drei Lloyd - Dampfern ein­geschifft und unter Escorte der vor Kiek ankernden Panzer-Escadre der k. k. Kriegsmarine nach Prevesa transportirt. Auch die 3. Gebirgs-Brigade brach noch am Abende des 10. August nach Tasovcic auf und bezog am 11. das Lager bei Podvelez, mit Vorposten gegen Blagaj und Buna. Die Ereignisse bei Stolac. 13. bis 21. August. Während der wenigen Tage seit Besetzung Mostars änderte sich der Stand der Dinge zusehends in ungünstiger Weise. Die Kunde von dem Widerstande, welcher die Operationen des 13. Armee-Corps in Bosnien erschwerte, hatte, durch die Fama zu abenteuerlichstem Umfange aufgebläht, rasch ihren Weg in die Felsberge der Herce­govina gefunden und dort bei den Führern der Insurrection neuer­dings die ausschweifendsten Hoffnungen wachgerufen. Die im Divisions-Hauptquartiere zu Mostar täglich einlangenden Berichte bewiesen — auch wenn das augenscheinlich Uebertriobene auf ein annähernd richtiges Mass zurückgeführt wurde — dass der kaum niedergeworfene Geist des Widerstandes von Neuem sich zu erheben versuche. Constatirt war, dass sich nördlich und nordöstlich von Mostar, in der Gegend von Jablanica und bei Zimje (Zimje polje), zahl-

Next

/
Oldalképek
Tartalom