Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)
Operationen der XX. Infanterie-Truppen-Division bis zum Eintreffen in Doboj
Gefechte bei Dolnja Tuzla. 24V beordert, nach Ersteigung der Höhen gegen den linken Flügel des Gegners vorzugehen. Die 3. Compagnie des Regimentes, dann die 1. von Czesarewitsch hatten als Unterstützung zu folgen. Alle diese Abtheilungen nahmen die Richtung auf die sich steil erhebende Kuppe A, wohin bald darauf, als beim Gegner eine Verschiebung der Kräfte nach links bemerkt worden, auch noch die 5. und 6. Compagnie des 61. Regimentes unter Hauptmann Zastira in Bewegung gesetzt wurden. Die Ungangbarkeit des Terrains südlich des Jala-Baches machte es unmöglich, eine der schweren Batterien den dort vorrückenden Abtheilungen zur unmittelbaren Unterstützung mitzugeben. Um den Angriff doch theilweise durch Artillerie einleiten zu können, wurden daher vorläufig die vier auf der Strasse postirten Geschütze mit dem Reste der Batterie Nr. 4 auf den Höhenrücken südlich Moluka gezogen. Hier setzte Hauptmann Totzauer seine Batterie zunächst gegen die noch immer nördlich der Stadt stehenden feindlichen Geschütze in’s Feuer. Bald erreichten zahlreiche Projectile die gegnerische Artillerie und binnen Kurzem war diese zum Schweigen gebracht, so dass die Batterie nun ihr Feuer gegen die südlich der Stadt stehenden Insurgenten-Abtheilungen richten konnte. Unterstützt wurde sie hiebei durch die schwere Batterie Nr. 5 (Oberlieutenant Stankovic), welche fast gleichzeitig auf einer Anhöhe westlich der Brücke das Feuer aufgenommen. Trotz des concentrischen Geschützfeuers waren die in bedeutender Zahl auf den Höhen südlich der Stadt angesammelten Insurgenten, nachdem sie die Bewegung des rechten Flügels der k. k. Truppen wahrgenommen, vorgerückt. Auf dem der Kuppe A gegenüber liegenden schmalen Rücken, vor der Front eine tief eingeschnittene, steilgeränderte Schlucht, Stellung nehmend, überschütteten sie die gedachte Kuppe, wie gewöhnlich die grösste Munitions-Verschwendung documentirend, mit zahllosen Projectilen. Hier waren nämlich kurz vorher die 7., 8. und 3. Compagnie von Alexis, nachdem sie unter den grössten Anstrengungen die steilen und theilweise verwachsenen Hänge erstiegen, eingetroffen. Gegen 3 Uhr Nachmittags schlossen auch die 5., 6. und 1. Compagnie von Czesarewitsch unter Hauptmann Zastira, nachdem sie schon bei der Vorrückung gegen einzelne, ihre rechte Flanke bedrohende Schaaren in’s Gefecht getreten, rechts an die vorgedachten Abtheilungen an. Gegen die Compagnien von Czesarewitsch wendete sich zunächst der Gegner. Mit bemerkens wer them Geschicke das unübersichtliche Terrain benützend, durch vom Gebirge heruntersteigende Schwärme unterstützt, begannen die Insurgenten, den rechten Flügel der k. k. Truppen umgehend, die Flanke der auf Kuppe A postirten Abtheilungen zu bedrohen. Hauptmann Zastira war daher bald genöthigt, rechts einschwenkend, diesem gefahrdrohenden Angriffe, Front gegen Süd-Ost, entgegenzutreten. In dem theilweise dicht bewaldeten, vielfach zerklüfteten Terrain entspann sich ein sehr lebhaftes Feuergefecht. Zwei Stunden rangen