Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)
Operationen der Haupt-Colonne bis Zenica-Vitez
Vormarsch von Brod bis zum Gefechte bei Zepce. 143 An Trophäen wurden zwei Fahnen genommen, Waffen, Munition, Ausrüstungs-Gegenstände und Verpflegsvorräthe erbeutet; dem 4. Bataillon des Reserve-Regimentes Nr. 47 fielen einige Gefangene in die Hände. Die Zahl der am Gefechte bei Maglaj am 5. August betheiligt gewesenen Insurgenten lässt sich, bei der Unübersichtlichkeit des Terrains und bei ihrer Kampfweise, schwer beziffern, sie mögen kaum über einige Hundert stark gewesen sein. Von Seite der k. k. VI. Infanterie-Truppen-Division kamen, wie aus der Darstellung des Gefechtes hervorgeht, 2*/4 Bataillone oder 9 Compagnien in die Action, von den Geschützen der Haupt-Colonne fiel kein Schuss. Die Verluste der k. k. Truppen in dem Gefechte bei Maglaj belaufen sich auf: 3 Mann todt, 14 Mann verwundet, 1 Mann vermisst. Die Gefechtsresultate lassen sich darin zusammenfassen, dass der am Verrathe an den k. k. Truppen betheiligte Ort Maglaj in deren Hände gefallen und die denselben verteidigenden Insurgenten, sowie bei Kosna, abermals eine Schlappe erlitten hatten. Die völlige Vernichtung eines grösseren Haufens in dem Defilé des Lisnica - Baches musste deprimirend auf die Aufständischen wirken, die Stimmung der k. k. Truppen aber heben. Die Vorposten bezog das 27. Jäger-Bataillon, von der Bosna über die Lisnica-Briicke und den Weg Maglaj-Caglovica; % Compagnie kam nach Mosevaöki. Von den Truppen, welche an dem Gefechte bei Maglaj nicht Theil genommen hatten, verblieb die 2. Gebirgs-Brigade bei Doboj. Die Corps-Artillerie war in der Nacht zum 4. August von dem Han Marica aufgebrochen, hatte an diesem Tage 10 */2 Uhr Vormittags Kotorsko und im Verlaufe des Nachmittags Doboj erreicht, wo sie das Lager bezog. Die 39. Infanterie-Brigade hielt bei Kotorsko Rast. Ueber den Kampf bei Maglaj und die Ereignisse auf dem Occupations - Schauplatze berichtete FZM. Freiherr v. Philippovic am 6. August nach Wien Folgendes: „In dem Gefechte bei Maglaj wurden den Aufständischen zwei Fahnen, viele Waffen, Munition und Lebensmittel entrissen. Der Kampf wurde am späten Abend beendigt, die Truppen waren an Kräften erschöpft. Eine Verfolgung, die bei der Leichtfüssigkeit der Insurgenten ohne Erfolg geblieben wäre, wurde auch aus dem jGrunde nicht eingeleitet, weil die Cavallerie allein in das Defilé von Zepce nicht gesandt werden konnte.“ „Die Haltung der Truppen im Gefechte war musterhaft. Ich muss besonders das 4. Bataillon des Reserve-Regimentes Nr. 47 hei*- vorheben, welches sich ebenso durch gutes Schiessen, wie durch Feuer-Disciplin hervorthat; brav war das Reserve-Regiment Nr. 7 der linken Seiten-Colonne.“ „Die Erschöpfung der Truppen durch beschwerliche Märsche und noch mehr durch die auf ihren Zustand nachtheilig einwirkenden, stets nassen Biwaks, aber auch der Umstand, dass in Folge der schlechten