Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Operationen der Haupt-Colonne bis Zenica-Vitez

Vormarsch von Brod bis zum Gefechte bei Zepce. 139 3% Compagnien des Reserve-Regimentes Nr. 7, der halben Ge- birgs-Batterie Nr. 4/XII und der Signal-Abtheilung, — mit der am Morgen herangezogenen Flankendeckung von 4 Compagnien aber, wegen des Abkochens, erst um 11 Uhr Vormittags den Vormarsch gegen Maglaj an. Die halbe 17. Compagnie, welche unter Commando des Haupt­manns Carl Mayer Tags vorher zu weit vorgegangen und hiedurch ausser Verbindung mit den übrigen Abtheilungen gekommen war, hatte sich schon mit Tagesanbruch gegen Maglaj in Bewegung gesetzt. Auf die vor dem Orte durch den Kaimakam erhaltene Mittheilung: die Insur­genten befänden sich in Stärke von 4000 Mann im Anmarsche, zog sich die Compagnie bis zur Fassdauben-Fabrik zurück und erwartete in dieser Stellung das Eintreffen des Gros. Die Vorrückung des letzteren ging indessen nur langsam von Statten. In der Nacht zum 5. August hatte der über die Gegend in Strömen sich ergiessende Regen den Boden ganz aufgeweicht, die Strassen und Wege in Moräste verwandelt und die Truppen jeder Erholung beraubt. Mit Einsetzung aller Kräfte arbeiteten die technischen Truppen an der Fahrbarmachung der Communicationen. Hiedurch aber verzögerte sich nicht allein der Aufbruch der Haupt- und Seiten-Colonnen, sondern überhaupt die Vorwärtsbewegung, indem letztere nur stossweise, je nachdem die Herrichtung der Verbindungen vorgeschritten war, fort­gesetzt werden konnte. Während die Tete der Haupt-Colonne den Ort Mosevac nur mühsam erreichte, war der aus 3 ‘/3 Compagnien und */2 Gebirgs-Batterie bestehende erste Staffel des linken Seiten-Detachements gegen 10V2 Uhr auf der Strasse am rechten Bosna-Ufer bei der Fassdauben-Fabrik angekommen. Hier erhielt Oberstlieutenant Freiherr v. Pittel von zwei Insassen Maglajs die Nachricht, dass der seit 7 Uhr Früh von den Insurgenten geräumte Ort durch neue, im Anmarsche befindliche Schaaren von Aufständischen wieder besetzt werden sollte. Um dem Feinde in der Occupation der wichtigen Oertlichkeit von Maglaj zuvorzukommen, liess der Colonnen - Commandant nach kurzer Rast seine Abtheilungen in beschleunigtem Schritt vorgehen. Der Ort Maglaj, am rechten Bosna-Ufer amphitheatralisch auf dem steil zur Bosna abfallenden Thalhange erbaut, mit einem unbe­deutenden Castell an der Südfront, wird von den nächst anliegenden Höhen des rechten Ufers dominirt und vom linken Ufer, selbst aus der Thalsohle eingesehen. Wenn auch die Oei’tlichkeit vom linken Ufer durch Geschützfeuer mit Vortheil beschossen werden kann, so war der Angriff am 5. August aus westlicher Richtung doch nicht durchzuführen, weil über die angeschwollene Bosna keine Brücke führte. Die Einnahme des Oi'tes blieb sohin Aufgabe der linken Seiten-Colonne. Die Thalsohle des linken Bosna-Ufers, welche sich kesselartig in der Richtung Nord-Süd fast 4km, in jener West-Ost an der brei­testen Stelle l-5km ausdehnt, gestattet abseits der Strasse, der zahl­reichen Einfriedungen wegen, ohne Vorbereitung weder das Fort­kommen der Cavallerie, noch der Artillerie. Die linksseitigen, stark bewaldeten Thalbegleitungen bieten dem Vormarsche der Infanterie

Next

/
Oldalképek
Tartalom