Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs 2. (1877)
Betrachtungen über die Schlacht bei Solferino
Betrachtungen über die Schlacht bei Solferino. 49 mann abgelöste Division Crenneville mit ihren Brigaden Blumencron und Fehlmayr des 9. Armee-Corps, welche stark gelitten hatten, sammelte. Es blieben mithin zu cfem Vorstosse über Cä Morino, wo das 2. französische Corps (Mac Mahon) stand, gegen Castiglione beiderseits der Chaussée an verfügbaren Streitkräften: Vom 3. Armee-Corps die Division Schönberger mit den Brigaden Pokorny und Dienstei; vom 11. Armee-Corps die Brigaden Baltin, Greschke und Klapka zusammen 5 Infanterie-Brigaden und die Cavallerie-Division MensdorfF. Diese Streitkräfte konnten jedoch dem Raume und der Zeit nach vor 2 Uhr bei Cä Morino nicht vereinigt stehen. F ranzosen. Vom 3. Corps (Canrobert) standen: Die Division Renault mit den Brigaden Doens und Janin bei Tibaldo an der Seriola Marchionale; vom 4. Corps (Niel) die Division Luzy mit den Brigaden Douay und Lenoble bei Rebecco; die Division de Failly mit der Brigade O’Farrel bei Baite, der Brigade Saurin zwischen Rebecco und Medole; die Division Vinoy mit den Brigaden Capriol und Charriére bei Cä Nuova. Vom 3. Corps (Canrobert) die Division Trochu mit den Brigaden Bataille und Collineau bei Medole. Die Cavallerie - Divisionen Partouneaux und Desvaux zwischen Medole uud Cä Morino. Das 2. Corps (Mac Mahon) mit den Divisionen Motterouge — Brigaden Douay und Lefebvre — und Decaen — Brigaden Gault und Castagny — bei Cä Morino. Es befanden sich somit auf dem linken Flügel der österreichischen Schlachtordnung in der Gegend von Guidizzolo 15 k. k. Infanterie- Brigaden und 1 Cavallerie-Division 16 französischen Infanterie-Brigaden und 2 Cavallerie-Divisionen gegenüber. In der geschichtlichen Darstellung der Schlacht von Solferino und der Detailschilderung ihrer Gefechte im österreichischen Generalstabswerke haben sowohl der strategische Gedanke, welcher das Gewebe der Einzelhandlungen durchzieht, als der Ausgang, die Mittel und der Zweck ihre Würdigung gefunden. Auch wurde den Vorgängen in ihrem Zusammenhänge mit dem, was vorausgieng, ihrer Bedeutung dem Ganzen gegenüber und ihrer gegenseitigen Wechselwirkung Rechnung getragen. Durch den Umstand jedoch, dass bei Bearbeitung des Stoffes vermieden wurde, eine eingehende, directe Kritik zu üben, ward das grosse Endziel jeder kriegshistorischen Arbeit, — die wissenschaftÖsterr. militär. Zeitschrift. 1877. (Mittheilungen des Kriegs-Archivs.) 4