Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs 2. (1877)

Beiträge zur vaterländischen Geschichte. II. Major Moriz Edlen von Angeli: Die kaiserliche Armee unter dem Ober-Commando des Markgrafen Ludwig von Baden in den Feldzügen 1689-92 gegen die Türken - C. Die Feldzüge 1691-92

Die Feldzüge 1691—92. 277 Nieder-Ungar n: Die Infanterie-Regimenter */a Nigelli, Beck, Nehem, Zahi, Bielke, Anhalt, Pálffy = 6 */»• Die Regimenter zu Pferd: Hoffkirchen, Saurau, Rabutin, Vaude- mont, Sachsen-Gotha = 5. Siebenbürgen: Infanterie: Leslie, Mannsfeld, Heister, Metternich (6 Compagnien). Cavallerie: Veterani, Gondola, Heissler-Cürassiere, Pace, Boland, Cavriani. Kriegsereignisse im Winter 1691—92. Die Vertheidigung der Felsenhöhle Fiscabara („Veteranl-Höhle“). Die Wichtigkeit der unteren Donau für die Kriegs-Operationen der Türken liess in dem rastlos thätigen G. d. C. Grafen Veterani die Idee reifen, durch eine vortheilhaft angelegte Stromsperre dem Feinde jene lebhaft pulsirende Schlagader zu unterbinden, aus welcher er zum steten Schaden der kaiserlichen Heere seine beste Kraft zog. Durch ihre zahlreiche, gut ausgerüstete Flottille, der die kaiserliche Armee nur eine kaum nennenswerthe Macht entgegenstellen konnte, beherrschten die Türken nicht allein den Strom und seine Ufer fast unbeschränkt, sondern es bot ihnen derselbe auch das günstigste Mittel, Kriegsbedürfnisse jeder Art auf den Operations-Schauplatz zu bringen. Ihr Flussgeschwader beeinträchtigte in gleichem Masse die Brückenschläge und den Uferwechsel der kaiserlichen Armee, wie deren Nachschübe auf der Donau. War dem Feinde die Benützung dieser wichtigen Linie entzogen oder auch nur erschwert, so fehlte seinen Operationen die wichtigste Basis; Belgrad und der Besitz jenseits der Donau war nahezu isolirt, das rechtzeitige Auftreten des Kriegsheeres von den unzähligen Schwierigkeiten des Landtransportes abhängig gemacht. Die Natur selbst gab das Mittel in der 121km langen Strecke von Bazias bis Sibb (am serbischen Ufer, 9yakm unterhalb Orsova), wo die Donau, in ein enges Felsenthal gezwängt, die mächtigen Strom­schnellen der Klissura bildet, welche allgemein (obgleich irrig) mit dem Gesammtnamen des „eisernen Thores“ bezeichnet werden, da dieses nur einen Theil der ganzen Stromschnelle bildet. G. d. C. Veterani hatte schon Ende 1691 den Hofkriegsrath auf die weittragenden Folgen aufmerksam gemacht, welche eine Strom­sperre in jenem Theile der Donau mit sich bringen müsste, und zugleich ein Project eingereicht, wie eine dort befindliche natürliche Felsenhöhle mit geringen Mitteln zu diesem Zwecke hergerichtet

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