Dr. Éva Murai szerk.: Miscellanea Zoologica Hungarica 3. 1985 (Budapest, 1985)
Rékási, J.: Bromatologische Untersuchungen an ungarischen weissen Störchen (Ciconia ciconia L.)
Das Endergebnis der Untersuchung von 31 Storchgewöllen wird in Tabelle 1 zusammengefasst. Bei der Aufzählung der einzelnen Komponente der verzehrten Nahrung wurden die Häufigkeit in den Gewöllen, die Gesamtzahl, der Prozentsazt und die durchschnittliche Stückzahl aufgegeben. Aus den Gewöllanalysen geht hervor, dass sich die Nahrung der Störche vor allem aus schädlichen Insekten zusammensetzt. Von den Säugetieren enthält die Nahrung der Störche ziemlich oft und in verhältnismässig grosser Zahl Microtus arvalis und Mus sp. In Gebieten, die an Gewässern reich sind, verzehrten die Störche ausser Wasserinsekten auch Fische, wie Carassius carassius und Abramis brama . Unter den verzehrten Insekten stehen an erster Stelle die Käferarten, vor allem die sich auf dem Boden bewegenden CarabusArten. In ziemlich grosser Menge wurden schädliche Orthopteren verzehrt. Es ist auffallend, dass die Gewölle kein einziges Amphibien-Exemplar enthielten, und auch von den Reptilien nur ein einziges Stück von Natrix natrix vorhanden war. Es muss jedoch zugefügt werden, dass Amphibien die allerwenigsten unverdaulichen Reste zurücklassen. Vielleicht konnten eben deshalb in den Gewöllen keine Froschreste gefunden werden - im Gegensatz zu anderen tierischen Resten. Von den schädlichen Insekten waren folgende Arten mehrmals in ziemlich grosser Zahl vorhanden: Anomala vitis , Opatrum sabulosum , Zabrus tenebrioides und ebenfalls öfters, aber in kleinerer Zahl: Gryllotalpa gryllotalpa, Hydrous piceus und Dytiscus marginális. Die Gewölle, die nur Insektenreste enthalten, sind von roter Farbe, jene aber, die ausserdem auch Haare von Saugetieren enthalten, sind kompakter und von grauer Farbe. Da die Nahrung des Storches im engen Zusammenhang mit der Niederschlagsmenge steht, wird für die Sammelperiode von Gewöllen im Jahre 1981 auch die durchschnittliche Niederschlagsmenge angegeben: April 1981: 23,2 mm; Mai 1981: 27, 7 mm; Juni 1981: 174,7 mm; Juli 1981: 19, 6 mm; August 1981: 43, 2 mm. Die Ergebnisse unserer Untersuchungen stehen also im vollen Einklang mit dem Befund von SZIJJ und SZIJJ (19 55), wonach Landinsekten immer eine wichtige Rolle in der Ernährung des Storches spielen. Meistens waren aber auch Wasserinsekten mit Landinsekten gemischt in den Gewöllen vorhanden. Es konnte öfters beobachtet werden, dass Störche hinter pflügenden Traktoren, bzw. Mähmaschinen gruppenweise Mause jagten. Wahrscheinlich haben sie auf dieser Weise eine unbedeutende Menge von pflanzlicher Nahrung ( Hordeum vulgare , Seeale cereale ) aufgenommen. Gastrolith wurde nur ein einziges Mal in den Gewöllen gefunden. Tabelle 1. Zusammengefasste Ergebnisse der Analyse von 31 Gewöllen aus den Nestern des weissen Storches (Ciconia ciconia) Verzehrte Art Häufigkeit in den Gewöllen Stückzahl Prozentsatz Zahl der vorhandenen Exemplare im Durchschnitt Pflanzliche Ernährung: 1. Hordeum vulgare 7 22 22, 5 3, 1 2. Seeale cereale 2 2 6, 4 1,0 3. Pflanzliche Rückstände 1 3t Tierische Ernährung: 1. Geotrupes mutator 16 73 51, 6 4, 5 2. Carabus granulatus 14 83 45, 1 5, 9 3. Anomala vitis 11 68 35, 4 6, 1 4. Microtus arvalis 11 22 35, 4 2,0 5. Opatrum sabulosum 10 44 32, 2 4,4 6. Amara aenea 8 42 25, 8 5, 2 7. Hydrous piceus 8 14 25, 8 1, 7 8. Mus sp. 7 12 22, 5 1,7 9. Zabrus tenebrioides 6 32 19, 3 5, 3 10. Gryllotalpa gryllotalpa 6 10 19, 3 1, 6 11. Dytiscus marginális 5 9 16, 1 1,8 12. Carabus ullrichi 4 15 12, 9 3, 7