Dr. Éva Murai szerk.: Miscellanea Zoologica Hungarica 2. 1984 (Budapest, 1984)
Hollwedel, W.: Cladocerenfunde in Ungarn mit einer Beschreibung des Männchens von Scapholeberis erinaceus Daday, 1903 (Crustacea: Cladocera)
9. Ágasegyházai-rét Das seichte Gewässer befindet sich in einer Senke in einem Wiesengelände und war fast vollständig ausgetrocknet. Nur im sumpfigen Röhricht gab es einige beschattete Wasserstellen von ca. 20 cm Tiefe. Die Leitfähigkeit des Wassers wurde mit 1200/iS/cm^, der pHWert mit 8, 0 gemessen. 10. Natrongewässer bei Fülöpszállás Der "weisse" Flachsee war bis auf geringe Reste ausgetrocknet. Im Boden hatten sich tiefe Trockenrisse gebildet, und nur in der Nähe von Scirpus-Inseln befanden sich wenige zentimetertiefe Wasserstellen. Das Wasser hatte einen pH-Wert von 10,0 und eine Leitfähigkeit von über 10 000;uS/cm . Das Gewässer wurde bereits von DADAY (1893) untersucht,wobei fünf Cladocerenarten festgestellt wurden. IV. ERGEBNISSE 1. Balaton Die im intensiv untersuchten Balaton gefundenen Arten sind alle aus früheren Arbeiten bekannt (PONYI, 1957, 1962 und 1977. SEBESTYÉN 1948). Die Differenzen zwischen den Funden von August 1979 und Juli 1981 erklären sich sowohl aus den unterschiedlichen Witterungsbedingungen als auch aus der Tatsache, dass in den beiden Jahren Proben an verschiedenen Stellen des Balaton entnommen wurden. So wurden 1981 in der Keszthely-Bucht Leptodo- ra kindti, Diaphanosoma birgei lacustris und Daphnia cucullata in grösseren Mengen sowie D. galeata in geringer Anzahl erbeutet, während 1979 westlich der Halbinsel Tihany nur Ephippien der Gattung Daphnia gefunden wurden. Andererseits fehlte Bosmina longirostris 1981 in meinen Fängen. Auch Unterschiede im Auftreten sonst häufiger litoraler Arten, wie Scapholeberis mucronata, Alona quadrangularis , Graptoleberis testudinaria und Pleuroxus laevis konnten festgestellt werden. Nach langjährigen Beobachtungen weist PONYI (1977) jedoch darauf hin, dass die Cladoceren-Planktongemeinschaften im Balaton sich in den letzten 50 Jahren nicht wesentlich geändert haben. 2. Balaton-Um gebung Da sich die in der nördlichen Umgebung des Balaton untersuchten Gewässer sowohl in Grösse und Tiefe als auch im Chemismus stark unterscheiden, waren von vornherein unterschiedliche Fangergebnisse zu erwarten. Diaphanosoma birgei lacustris wurde nur in grösseren und tieferen Gewässern (Belső-tó) gefangen. Daphnia curvirostris wurde nur in dem bisher noch nicht bearbeiteten Külső-tó gefunden. Glücklicherweise befanden sich auch Männchen darunter, die eine sichere Bestimmung der Art ermöglichten. Der Kopf der männlichen Tiere zeichnet sich durch eine stark hervortretende Stirn aus; das Rostrum bildet eine Vorwölbung, an der die Antennulae ansetzen (Abb, 1). Dem Verfasser ist die Art aus zahlreichen Kleingewässern der norddeutschen Tiefebene und der Ostfriesischen Inseln, südliche Nordsee, bekannt (HOLLWEDEL 1981). Im Külső-tó war D. curvirostris die einzige Vertreterin der Gattung. Ephippien der Gattung Daphnia , die im Kornyi-tó und Belső-tó gefunden wurden, konnten nicht genauer bestimmt werden. PONYI & TAMÁS (1964) fanden im Belső-tó Daphnia Iongi spina ; nach der Zusammenstellung von GULYÁS (1974) kommen auch Daphnia pulex und D. hyalina vor. Ceriodaphnia quadrangula wurde im Plankton des Belső-tó gefunden. Möglicherweise bewohnt die Art auch den sauren Monostori-tó, jedoch konnten die wenigen Ephippien nicht determiniert werden. Die beiden anderen Arten, C. reticulata und C. laticaudata, sind typische Siedler des Litorals und von Kleingewässern. Bei den Scapholeber i s A rten ist bemerkenswert, dass S. mucronata und rammneri nicht im selben Gewässer auftreten und hier offenbar eine ökologische Trennung erfolgt (DUMONT 1971, HOLLWEDEL 1978a). Dagegen trifft man gelegentlich die Kombination Megafenestra aurita und Scapholeberis rammneri an. Das Rostrum der Weibchen von S. rammneri hat, von vorn betrachtet, die charakteristische abgerundete Form (Abb. 2).