Militär-Oekonomie-System der kaiserlichen königlichen österreichischen Armee 9. (Wien, 1821)

rvarts gegen den Boden geführt, so daß sie einen weiten Kreis beschreiben, während die Hände beständig das Wasser trücken, und sich unter der Brust begegnen. Dieser Kreis muß möglichst langsam, und weit gemacht werden; jedoch dürfen die Arme nicht rückwärts über die Linie der Schultern hinaus geführt, und durchaus von dem Schultergelenke an, nicht gebogen werden. Vorzüglich trifft dieses das Handwurzelgelenk, welches nicht rückwärts gebogen, sondern in der Verlängerung der Arme steif gehalten wer­den muß. §. 9Z36. Zweytes Tempo: Auf das Wort zwey werden die oberen Gliedmaßen, so wie sie in dem unverrückten Zustande ihrer Gelenke sind, mäßig geschwind gegen die Oberfläche des Wassers gehoben, und wieder in ihre anfängliche Stellung gebracht. Macht der Schüler beyde Tempo's fchlerfrey, so wird zur vereinten Bewegung der oberen und unteren Gliedmaßen geschritten. Der Meister zählt hierzu eins sehr gedehnt, Zwey Anfangs auch gedehnt, nach und nach aber das letztere etwas schneller. Wenn der Meister eins zählt, so machen die oberen und unteren Gliedmaßen ihr eins eben so regelmäßig zugleich, wie sie es einzeln gemacht haben, und eben so das fol­gende zweyte Tempo, und es ist dabey zu bemerken, daß die Arme ihr erstes Tempo etwas früher beginnen, als die unteren Gliedmaßen, und daß diese letzteren nicht eher angezogen werden, als bis die Hände bereits einen Schuh weit aus einander sind. Auch ist zu bemer­ken, daß das Abschieben der Füße und das Umklammern des Wassers im zweyten und dritten Tempo weder mit Anstrengung noch mit einem Drucke des Bauches oder der Hüfte, sondern ruhig ohne Kraftaufwand geschehen müsse. Durch das zweyte Tempo der Hände, welches das Vorschieben der Brust ungemein befördert, wird das Sinken vermieden. §. 9537. Dritte Uebung. XXXV. Hauptstück. Vili. Abschnitt. Schwimmen auf dein Rü­cken ; Richtung U» dem ersten; tcr, dem zweyten; bey dem triften Tempo; In dieser wird das in drey Tempo's vor sich gehende Schwimmen auf dem Rücken ge­lehrt. Nach vorher gegangenem Springen und Tauchen wird die Gurte so gedreht, daß die Schleife auf die Brust zu liegen koinmt; der Schüler muß sich rücklings völlig wagerecht auf das Wasser legen. Die Hände sind bey diesem Schwimmen ganz unthätig, und werden über den Hüften so in die Seite gesetzt, daß die Daumen gegen den Rücken, die vier Finger aber gegen den Bauch hin liegen. Der Kopf wird rückwärts so an das Genick angezogen, daß der behaarte Theil desselben sammt der Stirn tief in das Wasser gesenkt wird, und das Knie höher als die Nasenspitze zu stehen kommt. Der übrige Leib bleibt ganz ausgestreckt, doch so, daß der Rücken eingezo­gen, der untere Theil der Brust in die Höhe gehoben, die Knie und Fersen beysammen gehalten, und die Zehen aus- und aufwärts angezogen werden. §. 9538. Erstes Tempo: Die Knie werden langsam, indem sie sich so weit als möglich von einander entfernen, gegen die Brust angezogen, und über die Oberfläche des Wassers geho­ben , die Fersen aber bleiben an einander geschlossen, und der Meister spricht für dieses Tempo das Eins sehr gedehnt. H. 9689. Zweytes Teinpo: Die Füße werden möglichst weit seitwärts geschoben (nicht ge­stoßen), und zwar gegen die Oberfläche des Wassers, nicht nach dem Grunde hin, so daß die Zehen die Oberfläche des Wassers berühren. §. 9540. Drittes Tempo: Die Beine werden in mäßig schneller Bewegung steif zusammen gebracht. Der Meister läßt zwey und drey ebenfalls Anfangs langsam machen, und gehet nur $et) tm ittenien Tempo;

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