Militär-Oekonomie-System der kaiserlichen königlichen österreichischen Armee 7. (Wien, 1821)
10 XX. Hauptstück. I. Abschnitt. Don der Fütterung der Pferde. Hrth. am 3, Feb. 783. D 336. * Den dem Putzen der Pferde. Htth. «nt 3. Feb. 783. D 336. Disilirung der Hufeisen. Hktb. am 3. Feb. 783. D 336. Don dem Tränken der Pferde. Hkth. am 3. Feb. 783.0 336. weichen, um eine Ecke herum zu kommen , umzukehren, zurück zu schieben, und die Deichselstange durch das Anziehen oder durch den Druck zu bewegen, oder den Wagen anzuhalten. Die Recruten sollen abwechselnd nicht nur im Reiten und Fahren an der Stange, sondern auch auf Vorpferden abgerichtet und geübt werden, weil es hauptsächlich bey Manövern sehr darauf ankommt, daß der Mann nicht ungeschickt im Vorreiten sey, und dem Stangenreiter durch falsches Anreiten nicht Hindernisse mache. tz. 6445. Zur Abrichtung des gemeinen Mannes gehört noch Folgendes: Sobald er durch den Ruf des Tambours oder durch ein anderes bekanntes Zeichen aufgeweckt wird, so zieht er sich an, und es gehet sowohl der Stangenreiter, als der Beylaufer, zu den Pferden; daselbst gibt derGefreyte beyden das Futter vor, welches sie in der Schwinge bestens reinigen, ausstauben, und sodann den Pferden entweder im Futter-Tornister an- hängen, oder in den Krippen vorschütten, wo im ersten Falle die Pferde gleich, im letzter» Falle aber erst nach der Abfütterung des Hafers, bey Aufgabe des Heues geputzt werden müssen, weil sie bey dem Putzen unruhig fmb, und das Futter aus den Krippen oder Futtertruhen verwerfen. $. 6446. Der Stangenreiter und der Beylaufer putzen jeder ihre Pferde. Das Striegeln muß mit Vorsicht, je nachdem der Striegel scharf oder schon abgenützt ist, geschehen. Der abgestriegelte Staub muß rückwärts auf den Dielen, oder im Lager auf der Erde rein heraus geklopft werden. Nach dem Striegeln wird das Pferd mit der Kardätschen bestens gereinigt , und der dadurch aufgefangene Staub wird zu dem vorigen aufgeschlagen. Nach dem Kardätschen, welches hauptsächlich unter der Brust wischen den vorderen Füßen des Pferdes zu geschehen hat, wird das Pferd mit dein eingenäßten und gut aus- gewundenen Wischflecken überfahren, nachher aber werden mit diesem die Augen, Nasenlöcher und der Schlauch ausgewaschen. Der Schweif wird oben mit dem nassen Wischflocken, der übrige Theil aber in einem Wafferbütrel (Wasserbüttchen) ausgewaschen, mit beyden Händen auswärts ausgerle- ben, und wenn er getrocknet ist, und die Zeit es gestattet, aus einander geputzt. Beym Putzen der Mähnen führt der Mann mit der linken Hand den Striegel, und mit der Rechten die Kardätschen, und so wird von oben abwärts durch die auf einander folgenden Striche die Mähne bestens gereiniget, welches von beyden Seiten des Pferdes zu geschehen hat. §. 6447. Sodann werden die Hufeisen visitirt, und wenn etwa ein Nagel nachgelassen hat, von dem Stangenreiter m Gegenwart des Gesreyren angezogen. Fehlet aber ein Nagel, so muß er von dem Schmide selbst eingeschlagen werden; dieser ist alsogleich .beyzurufen, was auch zu geschehen hat, wenn ein Pferd schlechtster, weil dieses von der Unreinigkeit im Maule oder von anderen Umständen herkommt, und in diesem Falle oft bloß durch das Maulräumen Hülfe geschafft werden kann. Dieses Maulräumen aber darf in nichts Anderen bestehen, als daß man das Maul öfters auswäscht, und die Zunge ganz gelinde mit Salz reibet, wodurch es sich zeigen wird, was ferner für Heilungömittel nöthig sind. §. 6448. Nach dem Putzen wird in dem Stalle geträ'nket, oder in das Wasser geritten; im letzten Falle reitet der Gefreyte im Schritte voraus, und der Corpora! macht den Beschluß, sichet auch darauf, daß die Stangenreiter und Beylaufer nicht so nahe an einander reiten, daß ein Pferd das andere durch einen Schlag beschädigen, oder eines dem anderen die Hufeisen abtreten könne.