Militär-Oekonomie-System der kaiserlichen königlichen österreichischen Armee 5. (Wien, 1820)

Probe zur Erkennung der Güte einer Pfunbsohlrnl-aut. Hkrh. am 20. Nov. 790, E 3»56, „ „ íDíc, 806. E 4310. Ankai- des Juchtenleders und Beobachtungen hierbei). Hkrh.am 20, Nov- 790. E 3z56. ,, », 3i. 5DfC.806.E43io. Brauner Juchten- Hkth.am 20. Nov. 790. E 3z56. „ „ 3i. jDie> 806, E 43io. Weißer Juchten. Hkth.am »n. Nov. 790. E 32S6. „ „ 3>. Dec. 60b. E 43ic». dem Schnitte erkennen, ob das Leder gehörig zubereitet worden ist, so muß der Schnitt glanzen, das Gewebe dicht seyn, und eine der Mußcaten-Nuß ähnliche Farve haben. §. 5it)i. Man kann es auch auf folgende Art probieren: man schneidet nahmlich ein Stück Le­der aus der Haut, und läßt es mit einem Hammer tüchtig schlagen. Ist es vollkommen aus­gearbeitet, so muß es ivieder..genau hinein passen, wo es heraus geschnitten worden ist; denn es darf durch das Stagen wohl dünner, aber nicht größer werden. Man kann auch von mehreren Häuten Stücke heraus schneiden , und sie genau wiegen, dann einige Stunden in das Wasser werfen, und wenn man sie aus dem Wasser nimmt, wieder wiegen. Dasjenige Stück, welches bann dai wenigste Wasser eingesogen hat, ist am besten bearbeitet. H. äigs. W enn Juchten eder zum Gebrauche auf Schuhe und Stiefeln gekauft wird, so ist rück- sichtlich des Gewichtes das Nahmliche zu beobachten, was bey.u Oberleder gesagt worden ist; wird es aber in Kriegszeiten zur Erzeugung des Riemenwerkes gekauft, so sind die Häute von ő bis io Pfund im Gewichte hierzu am tauglichsten. Man hat rothen, schwarzen, braunen und weißen Juchten. Unter Juchten wird gewöhnlich der rothe verstanden. Die Häute des extrafeinen Juchtens solle n 7 bli 7V2 Pfund schwer seyn; in jeder Rolle müssen sich 6 Häute befinden; er muß von fei­ner, zarter und kleiner Narbe, von Farbe schön, hoch oder carmoifmroth, auf der Außen­seite schön lichtbraun, ohne Schnitt und Engelöcher, und von mollichter Bereitung seyn. Die­ses erkennt man, wenn das Leder sich durchgängig recht weich und geschmeidig befühlen läßt, auch wenn man es auf der Narbenseite zusammen druckt, oder biegt, die Narbe davon nicht los-oder abspringe; ferner wenn man es abschneidet, beym Abschnitte ganz derb und von hellbrauner Farbe ist, nicht aber schwärzlich oder ganz dunkelbraun aussieht; endlich wenn man ein wenig Speichel an den Ausschnitt bringt, darf es das Wasser nicht an sich ziehen; es muß von kleinen Köpfen, und gleich in Seiten seyn, auch dürfen sich keine Brummerfelle darunter befinden, welche nicht unter den feinen Juchten gehören, .weil sie sehr stark sind und schwer ins Gewicht fallen. Man erkennt sie daran, wenn sie einen starken Hals und Kopf haben, sehr grobnarbig, und in den Seiten ganz außerordentlich sturk sind, eben so auch keine Roßhaute, welche an dem länglichen spitzigen Kopfe zu erkennen sind. Beym Einkäufe des Juchtens ist darauf zu sehen, daß man ihn so bekommt, wie er aus Rußland eingeführt wird, und nicht schon vorher ausgesucht worden ist. Dieses kann man darin erkennen, daß die Ballen, worin die Juchten sind, in Matten oder Lastdecken mit starken Bindfäden umnäht sind, dergleichen man in Deutschland nicht hat; daß in jedem Ballen 20 Rollen, und in jeder Rolle b Stück sich befinden; endlich daß diese Rollen Nicht mit Stricken, sondern zwey Mahl mit einfachem Baste zusammen gebunden sind. §. 5i()3. Der braune Juchten wird in Rußland Scharre-Juchten, in Deutschland aber Lithauer Leder genannt. Dieses ist meistens ein sehr schönes gut ausgearbeitetes Leder, welches sich sehr gut vermanipuliren läßt. i 5194. Es gibt auch weißen Juchten, aber unter dem weißen Juchten darf mánkéin ganz weiß ausgearbeitetes Leder verstehen; denn es ist ebenfalls, wie der braune Juchten, im Anschnitte braun. Die äußerliche Weiße erhält es durch eine weiße Erde, mit welcher diese Häute aus beyden Seiten angestrichen ßnd. Diese Häute sind von Natur aus fd;oh wett schwerer, als die vorher gehenden, und diese Schwere wird noch durch die beyhabende Erde vermehrt. Bey diesen Häuten muß man sich hüthen, daß sie in fein feuchtes Ort kommen, sonst zieht die Erde gleich an , und ist dem Leder schädlich; wird es aber trocken aufbewahrt, so gehen bey jedesinahligem Umschlichten einige Pfund verloren, weil die Erde wegfällt, und sich im Staube verliert.

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