Militär-Oekonomie-System der kaiserlichen königlichen österreichischen Armee 4. (Wien, 1820)

V oii bér A djufti rung. de zwey Pack-Tornister, andern Theils den an den Sattel gehörigen Fouragier-Sack mit vorrathigen Naturalien zu befestigen, zu welchem Ende oieser Riemen oberhalb des vorderen Tyeüs der Sattelhaut über den Tornister imb den vJiancel yerum zu laufen und unter den mittleren Packrtemen über den vorerwähnten Sack durchzugehen Hut, worauf er dann vorn links seitwärts so zusammen geschnallt wird, das; bie Schnalle ungefähr 12 Zoll von der Obergurte abstehe. An dem linken Ende dieser Gurte ist eme starke Strupfe, und an dem rechten (Én-be ein Käppchen von Alaunleber sammt einer starken eisernen Schnalle mit lau­fender Walze angenahet, damit der Síeiter mittelst dieser Walze die Gurte-fester aufzieheu, und den Sattel mehr befestigen kann. Der Schwungnernen ist mitten im Sitze, nahmlich zwischen beyden Oeffnungen des Umlaufriemens an dieser Gurte angenahet, imb hat auf sei­ner Mitte eine Schnalle, um mittelst der Strupfe dieses Stiemend den Pferdpflock einzu- schnallen, und wenn nichts in den Schuh zu führen ist, so wird dieser Schwungriemen vorn rechts an den Umtcuifriemen angeschnallt, damit er nicht am Schluffe des Reiters hin­derlich sey. Bey Erzeugung dieser Gurte iil zu beobachten, daß die hänfene Spagatgurte, welche aus Contracte oder Bestellung eingeüsfert wird, in gehöriger Lange abgeschnitten, und übri­gens sehr gut und fest geschlagen, auch von gutem reinen 'Materiale erzeugt werden muß. Die braunen Besetzleber werben nur aus dergleichen Oberleberhäuten geschnitten, die zu Schuhen oder Stiefeln zu fest, ober mit Engling, auch sonstigen unbedeutenden Fehlern am Schilde behaftet sind. Eine dergleichen Oberlederhaut gibt 8 bis 10 Stück solcher Besetz­leber, wovon bas Uebrige der Haut, als Hals und After, zu Schuhen und anderen verschiede­nen kleinen Bestandtheilen verwendet wird ; ist aber der Fall, daß viele Schuhe erzeugt wer­den müssen, so ist es der Wtrthschast angemessener, wenn man dergleichen Besetzleber nur zu 4 Stück aus dem 'Mitteltheile einer etwas starken Oberleberhaut schneidet, wo man bann das übrig bleibende gelindere Kernleber gegen den Bauch zu Vorfüßen der Schuhe und Stie­fel verwenden kann. Uebrigens wird ein dergleichen Besetzleber mit dem stärkeren Theile an das eine Ende der Gurte mit so genannten halben Stichen von feinem Spagat aufgenähet, und bey den Oeffnungen zu den Umlaufriemen gut befestiget. Die Strupfe, als ein Bestandtheil, welcher viel im Gebrauche leidet, muß vom besten Kerne einer starken Alaunhaut geschnitten, und mittelst eines alaunledernen schwachen Fut­ters an das mit Oberleder besetzte Ende der Gurte fest und dauerhaft angenahet werden. Das Schnallenkäppchen hingegen ist an dem anderen Ende der leeren Gurte anzunähen, und wird nebst der Schnallenschleife aus keruhaftem Abfälle des Alaunleders geschnitten, unter welchem zwischen der Schnalle und dem Alaunleder zur Verhinderung des Rostes ein lohgare- ues Unterschlagfutter eingenahet wird. De iy Schwungriemen, welcher aus 2 Theilen besteht, wird von starkem kernhaften Abfalle geschnitten. An das kürzere Stück wird eine kleine halbrunde Tornister-Schnalle eingelegt, bann das lange Stück oder die Strupfe verkehrt zum Zurückschnallen untergesetzt und zusammen mit einer Schleife eingenahet; ferner verkehrt gegen die rechte Seite schief zwischen der Gurte und dem Besetzleber eingesetzt, und bann mit doppelter Naht fest- angenahet. Bey dem Umlaufriemen, welcher wegen seiner außerordentlichen Lange aus 2 Theilen erzeugt iveiden muß, folglich der lange Theil von einem gleichen und langen > doch nicht zu; starken Leber zu 3 bis mehreren Stücken von einer halben Alaunhaut, so weit solches der Kern des Halses zuläßt,- heraus geschnitten wird, muß das Leder so gewählt seyn, daß diese Riemen so viel möglich gleiche Starke erhalten. Der kürzere Theil oder das Schnal­lenstück wird von starkem kernhaften Abfalle erzeugt, wo eine kleine Tornister-Schnalle sammt einer Schleife eingestochen, unb mit bein einen Ende an den stärkeren Theil des langen Riemens zusammen gesetzt wird, damit bey Einziehung in die Gurte besagte Stückelung in a>ant> IV - 46 *

Next

/
Oldalképek
Tartalom