Militär-Oekonomie-System der kaiserlichen königlichen österreichischen Armee 4. (Wien, 1820)

XVI. Hauptstück. III. Abschnitt. Die 4 Schnallenstücke werden von starken, neuen oder alten Abfalle erzeugt, wovon dies längeren zur Anfchnallung des Vorderzeugss erforderlich find, und vorn 2% Zoll non der äu ßer­sten Mitte bed Sattelknopfes abwärts über die beyden Schenkel des Baumes, dann die 2 kürzeren zur Befestigung des Himerzeuges, 2 Zoll von dem Mit-telpuncte der hinteren Kam­mer entfernt, an das After fest angenagelt werden müssen. Ferner wird zur Befestigung und Anbindung der Efchabrague rückwärts in der Mitte der-hinteren Kammer eine kleine starke lohgarene Schlinge angenagelt. Die Satceltaschen oder die 2 Seitenblätter müssen aus dem stärksten Theile der Haut, wie bisher, rund geschnitten, an den Sitz mittelst eingelegter schmaler Köder genähet, und sonach mit dem angenäheten Spannleder auf den Sattelbaum aufgespannt, und mit halben Ramnägeln aufgeschlagen werden. Zur Verlängerung der Satteltaschen sind vorn 2 kleine und rückwärts 2 längere Theile (oder so genannte Satteltaschen-Zubußen) mit doppelter Naht anzusetzen, über welche vorn und rückwärts in der Mitte der Zusammensetzung tteberschläge von schwächerem Leder aufge- nähet, wo in den rückwärtigen Ueberfchlag hinter den Packkloben zur Durchziehung des Pack­riemens, dann zu beyden Seiten der Taschenzubuße oberhalb der Schnallenstücke zur Durch­ziehung der Hinterzeugftitzen 3 Wcher, jedes V» breit Angeschnitten, und letztere 2 mit Leder unterlegt, alle 3 aber besonders ausgenähet werden. Die vordere und die hintere Wulst sind auf den Baum über den Sitz und die Satteltaschen gut und dauerhaft aufzunageln, fest mit Haar auszustopfen und mit Leder einzufaffen, ferner ist vorn in der Kammer an, Satrelkopfe ein iT/e2 Zoll breiter Aufhängriemen von K rnleder anzunageln. Das eiserne Anschlagbeschlag besteht in einem Hinteren Packkloben, welcher unter der Hinteren Wulst mit 2 Holzschrauben in der Mitte am After befestigt, und oben mit Leder eingefaßt wird, dieser darf aber nicht höher, als die Wulst selbst, und von solcher nur j> weit oben bey der Einfassung entfernt seyn, daß man den Packriemen durchziehen kann, welcher weiter durch das unterhalb stehende ausgenähte Loch an der Taschenzubuße durchge­zogen, und so fort der Mantelfack angeschnallt und aufgezogen wird. Ferner in 2 Packkammern , welche 572Zoll von der Mitte des oberen Klobens abwärts neben der Wulst eingeschlagen, und worin die übrigen 2 Packriemen eingezogen werden, dann aus 4 Pistolenhalfter -Klammern, welche so eingeschlagen sind, daß der in der Halfter befindliche Pistolenkopf gleiche Höhe mit dem Sattelkopfe erreicht. Endlich aus einer größeren Mantelkammer, welche oben auf der Mitte an den Kopf 7» Zoll von der Wulst entfernt angebracht, und worin der Mantelriemen nebst vem Tragriemen, dann der haarene Pack- Ternrstcr durchgezogen und eingeschnallt wird. Die Sattelküssen, welche nicht so ausge­schweift, wie bisher, gestaltet sind, müssen nach der Form des Baumes nach den vorwärts beschriebenen Patronen aus überkleisterter Futterleinwand geschnitten, mit lohgarenern Leder- abfalle, der auf jedes Küssen wegen besserer Wirthschaft im Zuschnitte aus drey Theilen be­gehen kann, belege und verstärkt, dann mit weißer Hemdenleinwand gefüttert, und mit Brandsohlen - oder Roßleder eingefaßt, ferner nach der Form des Baumes mit Beytassung .einer geräumigen Kammer mit Rehhaar eine Zoll hoch ausgefüllt und abgeheftet seyn. Der über die Stege mehr herab reichende Theil wird seichterausgefüllt, als das übrige Küssen, und in der Halbrundung besonders abgeheftet, welches sowohl den Druck der Steig­riemen, als auch die Schnallen der Gurte hindert, dem Pferde einen Schaden zuzufügen. Dann ist unten an jedes Küssen ein Bindriemen einzuziehen, mit welchem solche an dem äußersten Theile der Schenkelspitzendes Baume- angebunden , und der oberste Theil beyder Küssen jedes mit 3 Nägeln angeschlagen und an dem Baume befestigt wird. Uebrigens, wenn diese Sättel auf Vorrath erzeugt und im Magazine ausben^chrt wer­den, so gibt die Erfahrung, daß es wegen der Conservation oder vielmehr wegen der Schelsen besser ist, wenn die Sattelküssen, so wie bisher, ungefülltdem Sattel beygegeben, und beym Bedarfe zur Ausgabe gefüllt werden.

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