Marisia - Maros Megyei Múzeum Évkönyve 30/1. (2013)

I. Studii şi articole

Karla Rosea, Horst Klusch 9 1 GESCHIRR MIT FLÄCHENAUSSPARUNG. REISER WARE (KOBALTBLAUE KERAMIK) ZUSAMENNFASSUNG Aus den Jahren 1766-1848 haben sich in Siebenbürgen viele Tongefäße (Teller, Schüsseln, Krüge, Humpen, Kannen) und Ofenkacheln erhalten, in deren kobaltblaue Glasur volkstümliche Ornamente bis auf die darunter liegende weiße Engobe eingeritzt zusein scheinen, weshalb sie die Bezeichnung „kobaltblaue Sgraffito-Keramik“ erhielten. Die von Emil Sigerus beschriebene vermutliche Herstellungstechnik (Sgraffitieren) wurde schon im Jahre 1911 von Mauritus Kimakowicz in dem Aufsatz „Die kobaltblaue Keramik Siebenbürgens“ angefochten, was zwischen ihm und Sigerus zu polemischen Auseinandersetzungen führte. Erst kürzlich konnten wir anhand von Mikro-Farbaufnahmen beweisen, daß die Beobachtungen von Kimakowicz richtig waren und die Motive nicht in Ritztechnik sondern durch Abdecken der Unterlage mit organischen Substanzen (ähnlich der Wachsreservierungtechnik beim Verzieren von Ostereiern) ausgeführt wurde. Aus diesem Grunde ziehen wir die Bezeichnung „kobaltblaue Keramik“ jener der „Sgraffito-Keramik“ vor, obwohl bei Nachahmungen auch Sgraffitotechnik verwendet wurde. Das rätselhafte Auftauchen der kobaltblauen Keramik in Siebenbürgen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hat bei Heimatforschern zur Annahme geführt, daß die in Siebenbürgen erzeugten kobaltblauen Gefäße ein Ableger der mährischen kobaltblauen Keramik sind. Tatsächlich wurde Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts in Südböhmen oder Mähren (Dr. Niederle vermutet in Heinrichsburg - Mähren) ähnliche kobaltblaue Schüsseln erzeugt, die auf italienische Vorbilder zurückzuführen sind. 194

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