Marisia - Maros Megyei Múzeum Évkönyve 31/1. (2011)
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DIE FRÜHE SÄCHSISCHE PRÄSENZ IN BAIA MARE UND IN DERMARAMURESCH Carol KACSÓ Bezirksmuseum für Geschichte und Archäologie, Baia Mare, RO Im Jahre 2009 kam ein archäologischer Fund zu Tage, der die frühe sächsische Präsenz an den Ufern des Flusses Säsar zu bestätigen scheint. Es ist die Rede von einem kugelförmigen Bronzegefäß, versehen mit drei Beinen und zwei Griffen, gefunden, wahrscheinlich in sekundärer Lage, während der Rettungsgrabungen im Gebäude Piata Libertätii 13, dem sogenannten Haracsek-Haus, in der alten Stadtmitte von Baia Mare. Dieses Gefäß gehört der Grapen-Form an, ein charakteristisches Produkt in von deutscher Bevölkerung besiedelten Gebieten zwischen dem 12. und dem. 18. Jahrhundert. Das Fundstück von Baia Mare dürfte ins 14.-15. Jahrhundert datiert werden. Es wird kurz auch die frühe Präzenz der Saxonen in der Maramuresch-Senke (Tara Maramuresului) erörtert. Schlüsselwörter: Baia Mare, Maramuresch, Sachsen, Bronzegefäß Bereits im 17. Jahrhundert behauptete der Chronist Gheorghe Brancovici, dass die Stadt Baia Mare durch Sachsen gegründet wurde (siehe Armbruster 1980,93). Manche Autoren schreiben von einer Ansiedelung von sächsischen Kolonisten 1141 oder 1142 durch den ungarischen König Geisa II. (1141-1162) (Szirmai Szirmay 1809,215; Schematismus 1864,109; Rupp 1872, 355; Szellemy 1894a, 7; Szellemy 1894b, 266; Szokol 1895, 5; Bradofka 1896, 36; Téglás 1897, 344; Schematismus Centenarius 1904,199; Szmik 1906, 207; Urban 1912, 37; Pop o.J., 14; Crisan 1940, 9; Manilici Et Al. 1965, 5; Réthy 2001, 31; Molnár 2002, 24; Réthy-Tóth 2010, 14; Karczag-Szabó 2010, 250). Diese Autoren meinen, dass die Anwesenheit der Sachsen auch mit den Anfängen des Bergbaus in der Gegend in Verbindung steht. Es ist aber kein sicheres Datum bekannt, das vor dem 14. Jahrhundert die Ausübung des Bergbaus in Baia Mare bestätigen könnte. Ferner fehlen auch konkrete Informationen über eine sächsische Ansiedlung in der Gegend um Baia Mare, welche den ersten sächsischen Ansiedlungen im Süden Siebenbürgens im 12. Jahrhundert zeitlich entsprechen könnte. Es gibt lediglich eine von König Andreas II. (1205-1235) 1230 ausgestellte Privilegiums-Urkunde für in Sathmar angesiedelte hospitibus Teutonicis. In diesem Dokument wird berichtet, die hospites meinen, dass ihre Vorfahren unter dem Schutz der bairischen Königin Gisela (Keysla) ins Land gekommen sind, also wären sie schon zur Zeit der Herrschaft von Stefan dem Heiligen, Anfang des 11. Jahrhunderts nach Ungarn ausgewandert (MittelstraB 1961, 37; Wagner 1982, 114; Nägler 1992, 129; siehe auch Kachelmann 1853, 11; Schematismus 1864, 108). MARISIA XXXI, p. 339-346