Marisia - Maros Megyei Múzeum Évkönyve 9. (1979)

I. Arheologie

DIE SPÄTRÖMISCHEN SIEDLUNGEN IN SIEBENBÜRGEN (II) KURT HOREDT Nachdem in einem ersten Teil die römischen Städte nach der Preisgabe der Provinz und während des 4. Jhs. behandelt wurden1, sol­len in einer weiteren Untersuchung die übrigen spätrömischen Sied­lungsformen behandelt werden. Dazu gehören als Entsprechung zu den urbanen Niederlassungen die ländlichen Siedlungen, weiteres Hand­werkersiedlungen, Gutshöfe, Militärlager mit den dazu gehörenden Zivilsiedlungen und schließlich Höhensiedlungen. Ländliche Siedlungen. Sie bilden ein weites und schwieriges Fra­gengebiet, dessen Umfang sich erst ermessen läßt, seit die Fundnach­weise wesentlich zugenommen haben und eine vertiefte Deutung ge­statten. Während in einer 1966 erschienenen Arbeit nur zehn solcher Fundplätze genannt wurden2, ist in einem Abstand von nur 15 Jahren ihre Zahl auf etwa 50 angewachsen. Auch diese Zahl ist aber nicht endgültig, da unveröffentliche Grabungen, nicht überprüfte Museums­bestände und der Fortgang der Forschungen noch einen wesentlichen Zuwachs der Nachweise erwarten läßt. Immerhin kann bereits jetzt ein viel differenzierteres Bild der ländlichen Siedlungen als früher gezeich­net werden, wenn hier weitgehend auch nur veröffentlichtes Material verwendet werden kann. Außer feststehenden Siedlungsresten, wie Hüt­ten, Gruben, Herden und Öfen werden auch Oberflächenfunde als Be­lege herangezogen, sofern in ausreichender Zahl Scherbenfunde vorlie­gen. Es könnten auch Einzel- und Münzfunde als Hinweise auf das Vor­handensein von ländlichen Siedlungen verwertet werden und in diesem Fall würde sich ihre Zahl mehr als verdoppeln, doch werden hier nur solche Fundorte berücksichtigt, die sich durch Keramikfunde naohwei­­sen lassen. Siedlungen, bei denen sichere Datierungsmöglichkeiten feh­len und die mehr nur einem subjektiven Eindruck folgend dem 4. Jh. zugesprochen werden, sind in der Fundliste 1 C als wahrschein­lich spätrömische ländliche Siedlungen zusammengefaßt. Die übrigen führen als allgemeine Kennzeichnen noch römische Tonware, bei der 1 K. Horedt, Die spätrömischen Siedlungen in Siebenbürgen (I), Sargetia, 14, 1979 203_217. 2 D. Protase, Problema continuitafii in Dacia, Bucure?ti, 1966, 104—132. Auch aus der Zeit der Provinz werden nur 18 ländliche Siedlungen erwähnt, I. Mitrofan, ActaMN, 9, 1972, 141—162.

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