Marisia - Maros Megyei Múzeum Évkönyve 8. (1978)

Studii şi materiale - I. Arheologie

15 DESCOPERIRI ROMANE INEDITE 71 nordwestliche Ecke des Grabes war durch zwei grosse Sandsteine bezeichnet, die sich in 0,80 m Tiefe zu der heutigen Oberfläche befanden. Das Inventar der Wohngrube enthielt Ziegelscherben, Stücke ge­brannten Lehms, Tonware, einen Terrakotta-Kopf, Glasscherben, Eisen­gegenstände (Ring, Nägel, Stück eines Messers ?), alle sehr strak verros­tet; sie bestanden aus Karboneisen mit Ferritkörnchen; weiters waren da noch drei Bruchstücke von Wetzsteinen aus Riolith-Gestein, ein Bronze-Sesterz von Hadrian, das Bruchstück einer Nadel aus Bein und Tierknochen vom Küchenabfall. Die Tonware (1358 Bruchstücke) besteht aus 20 Scherben (1,47%) dakischer römerzeitlicher Gefässe (Tasse, Topf, Fruchtschale u.a.) und 1 338 Scherben (98,53%) provinzialrömischer Gefässe. Nach Güte des Tons unterscheidet man zwei Gruppen: feine Keramik (431 Bruchstücke, also 32,29%) und grobe Ware (935 Bruchstücke, also 64,94o/0). Nach Brand und Farbe Zerfällt die römische Töpferware in eine graue Gruppe, die reduktiv bei einer Temperatur von 350°C und eine ziegelrote Gruppe, die oxydierend bei 500—700°C gebrannt war. Die mikroskopische Un­tersuchung der Tonstruktur erbrachte für die römische Tonware einen Grundsmasse von Mikrolithen und Kryptokristallen (Metakaolinit und Sericit), Einsprengsel verschiedener Mineralien und roten Farbstoffs (Hämatit) oder schwarzen Farbstoffs (kohlenreiche Materie). Die Hauptformen sind: Topf mit oder ohne Henkel, Henkelkanne, Napf, Schüssel, Schale, Becher, doppelkegelstumpfförmiges Gefäss, Deckel, Pokal, Krug, Amphorette, Fruchtschale, Krausengefäss u.a. — Die Verzierung ist einfach: Kannelüre, waagrechte Linie, einfache Wellenlinie oder Wellenband, Ritzlinie und roter oder grauschwärz­licher Überzug. Der Rohstoff für die Herstellung der Töpferware und die Riolith- Gesteine stammen aus örtlichen Quellen, die Eisen- und Glasgegenstände wurden aus anderen Zentren des Römerreichs hingebracht. Die tierischen Funde umfassen die Küchenabfälle u.zw. Knochen von fünf Haustiergattungen, die von etwa 87 Individuen stammen (siehe Tab. Nr. 1). Die meisten Knochenreste sind von Rindern (54,02%); sie waren mittelgross, kräftig, in der Mehrzahl ausgewachsene Tiere (5—8 Tahre) und wurden in der Landwirtschaft verwendet. Die Schafe und Ziegen (29,88%) im Alter von 4—6 Jahren werden gefolgt von klein­wüchsigen Schweinen (9,10o/o) im Alter von etwa 1—3 Jahren. Die wenigen Reste von Pferden und Hunden waren nur zufällig in die Wohngrube gelangt, vermutlich nach Aufgabe dieser Behausung und ihrer Wiederverwendung als Müllgrube. Die durch nur wenige Knochen­reste von Hirsch, Hase und Wildschwein vertretenen Wildtiere weisen auf gelegentliche Ausübung der Jagd hin. Die Untersuchung des archäologischen Fundstoffs aus der Wohn­grube und seine Datierung auf Grund der Münze von Hadrianus ermög­lichen die Zuweisung in die Reihe der frühen Behausungen, die von den nach Micäsasa gekommenen Kolonisten in den ersten Jahrzehnten des 2.

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