May István: Die Briefe von Antal Reguly an A. A. Kunik, 1845–1855 (A MTAK közleményei 25. Budapest, 1990)

Antal von Reguly

12 datierte Brief ist vom Januar 1845, der letzte vom Februar 1855), d.h. in der Zeit, als Reguly aus seinem schweren Nervenfieber schon einigermassen genas und das grosse Ziel zu realisieren anfangen konnte. Der Adressat von zwei Briefen war der Historiker Christian Martin Fraehn (s. Anmerkung Nr. 4.), die anderen wurden an dem Philologen und Ethnographen Arist Aristovitch Kunik 3 0 geschrieben. Die in den Jahren 1847 und 1848 geschriebenen Briefe sind während seiner Behandlung zu Gräfenberg entstanden; die letzten — nach 1850 geschriebenen datieren sich in Pest. Die Thematik der Briefe ist ziemlich mannigfaltig. Unter den Themen erweisen sich zweifellos für die Wichtigsten die Entwürfe zu den Reisen und Studien, die Berichte über sie und die linguistischen Darlegungen (z.B. dentumogeria 3 1, chagan). Bedeutend sind auch die Einzelheiten, die Regulys Lebensverhältnisse zeigen: obgleich er fast stets in Geldverlegenheit war, bekam er kaum Unterstützung von der ungarischen Gelehrten Gesellschaft; vielmehr wurde ihm von den russischen Wissenschaftlern, seinen Kollegen — besonders von Baer und Fraehn — geholfen. Die über Schädel genommenen Gipsgüsse wurden auch erwähnt. In den letzten Briefen — auf Grund der Abhandlungen von Jänos Jerney - behandelt Reguly die Geschichte der Paloczen, Cumanen und Petschenegen. Ganz anders erscheint jenes Gesicht der Briefe, das sie mit denen von Plinius, M me de Sevigne und Kelemen Mikes in Verwandschaft bringt: der Briefschreiber erzählt darin interessante, unterhaltsame Geschichtchen. Solche Einlagen sind: die Schilderung der freiwaldauischen Sehenswürdigkeiten (20. Februar 1847) und noch eher der Skandal des Bischofs von Raab 3 2 (13. Marz 1847). Sehr poetisch ist die Schilderung der russ­ländischen Gegende und ihr Vergleich mit dem polnischen. Man muss auch der Charak­terisierung der polnischen Lebensverhältnisse Aufmerksamkeit widmen. Die Fragen der Politik werden in den Briefen da und dort berührt: so schrieb Re­guly mehrmals über das ungarische Gefühl des Palatins Istvän 3 3, ebenso wie über die misslungene Thronrede des preussischen Königs. 3 4 Die in Freiwaldau geschriebenen Briefe berichten hauptsächlich über den Gesund­heitszustand, die Behandlungsweise und die Tagesordnung von Reguly. Istvän May

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