Csapodi, Csaba: Der geographische Begriff im Katalogsystem der Bibliothek (A MTAK kiadványai 16. Wien, 1959)

kulturelle Beziehungen — (439 :44) 38 ungarisch-französische Handelsverbindungen usw. Diese Form des geographischen Katalogs wird seit dem Jahre 1950 sowohl von der Bibliothek der Ungarischen Akademie der Wissenschaften als auch der Universitätsbibliothek zu Debrecen verwendet. Die Budapester Stadtbibliothek hat in neuester Zeit auf die gleiche Weise ihren geographischen Katalog überarbeitet. Der entsprechend entwickelte geographische Katalog ist also kein Hilfskatalog, sondern ein organischer Teil des ganzen Katalog­systems der Bibliothek. Nicht nur der systematische und der Schlagwortkatalog ergänzen einander, sondern auch der geo­graphische Katalog gehört als dritter Bestandteil dazu. Es versteht sich von selbst, daß der geographische Katalog nicht das ganze Material der Bibliothek enthält, sondern nur deren geographisch-lokalen Teil, doch müssen ja auch die zwei anderen Sachkataloge nicht Vollständigkeit anstreben. Nur ein einziger Katalog der Bibliothek, der alphabetische Verfasserkatalog, hat den gesamten Buchbestand der Bibliothek widerzuspiegeln. Von den Sachkatalogen enthält der systematische Katalog das meiste Material. Es ist jedoch die Frage, ob man in diesen Katalog neben den Titeln des modernen, lebendigen Materials auch das verjährte, nur als wissenschaftsgeschichtliche Quelle dienende ein­reihen soll. Unserer Auffassung nach wirkt es nur störend auf den Leser, wenn er neben der ihn interessierenden Fachliteratur eine Menge von Wiegendrucken, Dissertationen aus dem 16. und 17. Jahr­hundert und zweihundertjährige Schulbücher vorfindet. Für solche Bibliotheken, die den älteren Buchbestand gesondert halten, ist es eine weit bessere Lösung, die Katalogzettel des älteren Materials nicht in den Dezimalkatalog einzureihen, sondern in einem ganz einfachen, für den wissenschaftsgeschichtlichen Leser viel geeig­neteren Gruppenkatalog in Evidenz zu halten. Das entlastet in hohem Maße den Dezimalkatalog und gibt ihm eine weit größere Übersichtlichkeit. Wo man die Grenze der veralteten Literatur zieht, hängt vom Bücherbestand und der Funktion der Bibliothek ab. Sie muß jedenfalls ganz anders in einer technischen oder medizinischen Bibliothek gezogen werden, als in einer literarischen oder allgemein-wissenschaftlichen. Der Schlagwortkatalog enthält ein viel kleineres Material als der systematische Katalog, da er die schöne Literatur nicht verzeichnet. Auch sind im Schlagwortkatalog Gruppen wie „Gesamtausgaben einzelner Schriftsteller", „Sammelwerke" etc. nicht am Platz. Systematischer, Schlagwort- und geographischer Katalog schließen den möglichen Kreis des Fachkatalognetzes einer Bibliothek noch lange nicht ab. Um etwa die schöne Literatur in Evidenz zu halten, ist es günstig, Werke dieser Art auch unter dem Anfangswort des Titels auffindbar zu machen. (Die Széchényi-Bibliothek reiht der,­10

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