Moravek Endre: Die neuen ungarischen Bibliotheksnormen (A MTAK kiadványai 7. Wien, 1957)

sie die altén ungarischen Buchstaben „ö" und „ii" in die Buchstaben­reihe als besondere Buchstaben nach dem o bzw. u einreiht. Die Norm erlaubt nicht, daB man „in Gedanken" Abanderungen an den Ord­nungswörtern macht. Im Falle irgendeiner Abanderung des Originals miissen alle zwei Formen angegeben werden und zwar die neue Form — mit Verweisung von der altén — in eckigen Klammern. Die Norm der Katalogisierung —- wie schon erwahnt — erlaubt die Auflösung der Buchstaben „ö" und „ü". Ein Teil unserer Bibliothe­ken löst alsó diese Buchstaben in deutschen Namen ebenso wie bisher — aber mit der gleichzeitigen Angabe des Originals — auf. Demzu­folge ist z. B. der Name des ungarisch schreibenden oder assimilierten „Müllers" in ungariseher, mit „ü" geschriebener Form unter dem Buchstaben „ii", der Name des deutsch schreibenden „Müllers" aber umgeschrieben, unter dem Buchstaben „ue" eingereiht. Einige Bi­bliotheken schreiben wieder im Interesse der einheitlichen Einord­nung ahnlich lautender Namen auch die im Originál mit „oe" oder „ue" geschriebenen deutschen Namen (in eckigen Klammern) auf „ö" und „ü" um und reihen auch dementsprechend ein. Mit den Katalogisierungs- und Einordiiungsnormen hangt die Norm „Transliteration der cyrillischen Schrift für bibliothekarische und Dokumentationszivecke" MNOSz 3394—51 eng zusammen. Diese unter Einbeziehung der Ungarischen Akademie der Wissen­schaften ausgearbeitete Norm wurde stark beeinfluBt durch die Tat­sache, daB die Ungarische Akademie schon früher eine Transkrip­tionsordnung für den tagliehen Gebrauch und für die Verlags­anstalten veröffentlicht hatte, deren Grundlage die phonetische Transkription ist und die die cyrillischen Buchstaben von Fali zu Fali anders wiedergibt. Die in der Norm konstituierte „bibliothekarische" Transkription gründet sich dagegen — in Anbetracht der bibliotheka­rischen Bediirfnisse —auf die Transliteration, das ist auf dietlmschrei­bung nach Buchstaben; den cyrillischen Buchstaben entsprechen alsó standig und immer dieselben ungarischen Buchstaben. Diese zweifache Regelung der cyrillischen Transkription kann selbsverstandlich nicht geglückt genannt werden, da durch sie die Aufmerksamkeit der Ka­talogbeamten stark in Anspruch genommen wird. Die Namen der zahlreichen russischen Verfasser, deren Werke ins Ungarische iiber­setzt sind, stehen namlich auf den Titelblattern der Übersetzungen in der phonetischen ungarischen Form, alsó abweichend von jener Namensform, die die transliterierende „bibliothekarische" Normen­übung eingeführt hat (z. B. „Dosztojevszkij" síatt „Dosztoevszki"), folglich müssen diese „volkstümlichen" ungarischen Namensformen von unseren Bibliothekaren in jedem Falle in „wissenschaftliche" „bibliothekarische" Form umgeschrieben werden. Zu diesem engeren Themenkreis — zu den mit der Katalogisierung verwandten Fragen — gehört gleichfalls die Norm von den gekiirzten bibliographischen Angaben MNOSz 3497—52. Ziel dieser Norm ist 12

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